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jenigen Ornamente auftreten, welche an derartigem nationalem Holzban und Hol
36 GarrHaas:
zu einer Druckplatte verwendet, ausgetftellt. Galvanoplaftik in Kupfer wird in
gröfserem, in der Metallwaaren-Fabrik des Referenten, welche zugleich als Atelier
des k.k. Mufeums fungirt, zu derReprodudtion von Kunftwerken der Goldfchmiede-
Kunft verwendet, aufserdem waren die galvanoplaftifch hergeftellten Becher,
Schilde etc. aus L. Faber’s Atelier mit grofser Präcifion ausgeführt.
Auch fonft erfcheint diefe Technik in mehreren Fabriken und Buchdrucke-
reien in lebhafter Anwendung, in grofsen Dimenfionen jedoch können wir uns bis
jetzt mit den Franzofen nicht meffen, denen hierin der erfte Rang gebührt.
Die Anwendung des Emails auf Metall ift vorwiegend in Wien vorkommend
und von Ratzersdorfer und J. Chadt trefflich und von mehreren kleinen
Anftalten für Juweliergebrauch genügend vertreten.
Eine Neuerung war die von J. Chadt gefertigte Imitation von Lapislazuli
an einigen Bechern und Schalen der Ausftellung von A. Klein, wie denn über-
haupt die Werke diefes Altmeifters unferer Emailtechnik in den beften Bronce-
werken Hollenbach’s, Hannufch’ etc. als Verzierung eingefügt zu fehen waren.
Email cloifonn& war allein bei C. Haas zu finden.
Specialitäten boten auch noch A. Batfche, ein origineller Künftler in
Aetzung, Gravirung, Cifelirung, Damascirung und Incruftation, kurz in allen mög-
lichen Techniken erfahren, brachte er eine fehr intereffante Colledion folcher
Verfahren zur Anfchauung. Nur eine ftilvollere und höhere künftllerifche Behand-
lung des Figuralifchen ift dringend zu wünfchen, wie denn auch die fonft fehr gute
Arbeit an dem von Wertheim exponirten, von Batfche ausgeführten eifernen
Schreibkaften und die oft fehr gelungene Incruftation wie Damascirung durch die
Sorglofigkeit des Figuralifchen im Totaleffett fich bedeutend abfchwächte.
Uebrigens bleibt Batfche der Ruhm, der einzige bis jetzt in Oefterreich
wirkende Vertreter der Metall-Incruftation in feinerer Arbeit zu fein, ungefchmälert.
Rufsland.
Die ruffifche Ausftellung zeigt vorwiegend einen gefchloffenen eigenthüm-
lichen Charakter, den nationalen; auch unfere Gruppe fteht unter diefem Einfluffe,
ja verdankt demfelben manchen ihrer Vorzüge. Auch die focialen Verhältniffe find
dort darnach angethan, auf gewiffe Kunftinduftrien ihre Präponderanz auszuüben.
Der koloffale Reichthum Einzelner, die Luft an Prunk und Pracht haben die
Entftehung fowie Ausbildung der heute dort blühenden Gold- und Silberarbeiten
hervorgerufen und unterftützt. Daher die Menge filberner und goldener Pracht-
gefäfse zum religiöfen wie profanen Gebrauche. Leichtbegreiflich concentrirt fich
diefe Art kunftgewerblicher Thätigkeit gröfstentheils auf die beiden Hauptbrenn-
punkte des Reiches Moskau und Petersburg. Vielfach hat fremder Einflufs und
Kunftbegabung mitgewirkt, aber diefs fcheint überwunden und die heutigen
Erzeugniffe der Ruffen ftehen achtunggebietend da.
In ihrer religiöfen Gefäfsbildnerei hatten fie übrigens immer den Faden wett-
licher Cultur und Technik gehalten. Heute werden fie durch neue und fehr zweck-
mäfsig angelegte Gewerbefchulen mit bereits vorgebildeten Gehilfen verfehen und
haben reiches Materiale von Vorlagen zur Dispofition. Aufserdem aber hat das
grofse Reich eine bedeutfame Fülle auf alte Cultur geftützter Kunftelemente in
der fehr intereffanten Hausinduftrie feiner füdlich-öftlichen Provinzen. Im
Allgemeinen haben die Erzeugniffe Moskaus einen mehr an ältere Vorbilder
erinnernden Typus, während allerlei fremde Einflüffe in Petersburg den dortigen
Arbeiten einen modernen Charakter verleihen.
Eine fonderbare Verkennung des jedem Material zugewiefenen Formen
kreifes hat es übrigens mit fich gebracht, dafs in der Gefäfsbildnerei Rufslands
fogar in der äufserlichen Decoration von Rahmen, Käftchen etc. aus Metall die-
z-