Full text: Bautischlerei (Heft 43)

  
  
  
  
  
  
14 Bernhard Ludwig. 
decorirtem Baldachin. Beide Objecte waren fchon auf der Parifer Weltausftel 
vom Jahre 1867 erfchienen. 
RondillonE.S. (Paris) führte uns in verfchiedenen Möbeln die Anwen- 
dung mehrerer Stilarten nach ihrer technifchen Fertigkeit und Manieren vor, 
worunter befonders ein Kaften mit plaftifch gefchnitzten Intarfien, ein Ebenholz- 
kaften, Tifche von Ebenholz mit Elfenbeineinlagen, ebenfo vergoldete Tifche mit 
Marmorplatten, Marmorkamin mit Holzauffatz, Seffel, Fauteuils und mehreres 
Andere zu erwähnen find. Sämmtliche Holzarbeiten wie Decorationen zeugten 
von einem feinen ftiliftifch durchgebildeten Gefchmack und traten vortheilhaft 
us der gewöhnlichen franzöfifchen Manier hervor. 
Krieger (Paris) ftellte ein Himmelbett von Nufsholz, 
im Renaiffanceftil mit fehr gefchmackvoller Tapezieruı 
[chiedene vergoldete S 
Louis XVI. aus. 
Diefem geg 
lung 
reich gefchnitzt, 
ıg von rothem Atlas, ver- 
piegelrahmen mit Confols und einige Sitzmöbel im Stile 
enüber fanden wir eine Colledion kleiner und gröfserer Möbel 
von Diehl (Paris), welche nebft verfchiedenen ehemaligen Parifer Ausftellungs- 
objecten einige gelungene Stücke aufzuweifen hatte, aber im Grofsen und Ganzen 
die franzöfifche Hauptrichtung und ihre Verirrungen im vollen Lichte 
Die Luft nach Prunk und oberflächlichem Glanze ohne Stil und B 
Verwendung der einzelnen Hilfsmittel wie: 
war hier ausgeprägt. 
zeigte. 
erechtigung in 
Bronce, Elfenbein, Porzellan u. f. w. 
Penon Henry (Paris) zeigte uns nochmals Bruchftücke von der Parifer 
Weltausftellung 1867, beftehend aus gefchnitzten Lamperien, Decorationen, Möbeln 
aus Ahornholz und einem Theil von einer Stiege aus Nufsholz mit reichgefchnitztem 
Geländer und Thür, dann reiche und gefchmackvolle Decorationen. 
Levy & Worms (Paris) ftellten ein vergoldetes Bett, die Füllung von 
[chönem Gobelin, einen fchwarz gebeitzten Birnholz-Kaften mit etwas ftörenden 
Marmorfüllungen, einen chinefifchen Kaften. mehrere Fauteuils im deutfchen 
Renaiffanceftile und Anderes mehr aus. : 
Gu&res fr&res (Paris) brachten gefchmackvolle Nufsholz-Möbel mit 
künftlerifch ausgeführten Schnitzereien, worunter ein Bücherkaften, 'ein Buffet und 
ein Uhrkaften im Renaiffanceftile befondere Erwähnung verdienen; ebenfo waren 
auch die Möbel mit Bronceverzierungen künftlerifch durchgeführt. 
Nebenan ftand eine Thür mit Wanddecoration aus carton pierre vom Bild- 
hauer Hardouin (Paris), welche zu den gefchmackvollften diefer Art auf der 
Ausftellung gehörte. 
Gallais (Paris) it Specialift in lackirten Möbeln und Phantafiearbeiten, 
welche er mit befonderem Verftändniffe und Gefchmack cultivirt. 
Goekler (Paris) brachte ein Bett und Spiegelkaftenvon Tuja und fchwarz 
gebeitzten Birnholz-Schnitzereien zur Anficht, welche Gegenftände er noch als 
Andenken der Parifer Ausftellung 1867 bewahrt. Noch wollen wir deffen Biblio- 
thek im Renaiffanceftil von fchwarz gebeitztem Holze erwähnen. 
Hunfinger &Wagner's (Paris) Ebenholz-Möbel mit Elfenbeineinlagen 
waren weniger fchön zu nennen. 
Eine befondere Specialität waren die zerlegbaren und gefchmackvollen 
Seffel von Vanlov (Paris), ebenfo die Lederfeffel und Fauteuils von Eliaers 
(Paris) und mehreren anderen Firmen, wie Jules Hour y,A.Lanneau, Lorem y, 
Grifey & Comp. (Paris) u. f. w., welche den Beweis liefer 
vielfeitig die Möbelinduftrie in Frankreich ift. 
Und nur die vielfältigen, künftlerifch ausgebildeten Hilfsmittel in allen 
Zweigen der Induftrie machten es ihnen möglich, eine fo mannigfache Abwechs- 
lung in diefer Fabrication zu erzielen. Die Preife find im Verhältniffe zu Oefterreich 
bei den befferen Arbeiten fehr hoch und wären diefelben hier wohl fchwerlich an 
Mann zu bringen, wennnicht die Suchtnach „fremden Erzeugniffen“ den Franzofen 
„umeift Käufer zuführen würde. 
n, wie ausgedehnt und 
   
  
   
   
  
    
   
   
   
  
     
    
    
   
     
   
  
  
  
   
   
     
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
   
     
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