Full text: Bautischlerei (Heft 43)

  
  
  
  
  
: : 
18 Bernhard Ludwig. 
Weife zu den gediegenften der g 
gefchmackvolle Wanddecoration eines Speifefaale es mit pe in Renaiffance von 
Nufsholz, nach Zeichnungen Semper’s jun. ausgeftellt, welche die, von ihm 
noch exponirten Boulemöbel, fowie eine, durch Sehnitaer eien in einen kleinen 
Gemüfegarten verwandelte Credenz, vortheilhaft überragten. 
a Stoevefandt & "Kollmar (Carlsruhe) war eine Credenz in 
Renaiffance von Nufsholz, gut in der Zeichnung und Ausführnng, ebenfo ein 
Bircherkaften. Confol, Tifch und Seffel ausgeftellt worden. Die präcis gearbeitete 
Bibliothek von Himmelheber ebendafelbft machte durch die ruhige Farbe des 
amerikanifchen Nufsholzes einen angenehmen Eindruck. 
Wollbrandt (Hamburg) exponirte eine im gothifchen Stile von Nufs- 
holz technifch gut ausgeführte Herrenzimmer-Einrichtung, deren Stillöfung eine 
glückliche und zweckmäfsige genannt werden kann. 
Als einer guten Leiftung ift auch der Bibliothek von Mahr (Hamburg) zu 
erwähnen. Die u fienarbeiten nach hübfchen Zeichnungen von Plambeck 
(Hamburg), beftehend in Tifchplatten, Füllungen und anderen Verzierungen, 
gehörten zu dem Be was von diefem Genre vom deutfchen Reiche ausgeftellt 
wurde. 
Die reichhaltige Collection Intarfienmöbel von Völkert (Heidelberg) 
war mit Präcifion gearbeitet, nur wäre mehr Architektur und ftiliftifche Anordnung 
der Interfien wünfchenswerth gewefen. Nach guten Zeichnungen in Frührenaiffunc 
waren die fchön vergoldeten Spiegelr ahmen und Confols von Pallenberg (Köln) 
angefertigt, ebenfo das Fauteuil aus fchwarzem Holze. Den mit Schiitzege ien 
überladenen fchwarzen Salonfchrank von König (Köln) wäre eine vollftändigere 
5 
Vertheilung derfelben fehr zu Statten gekommen. 
Breslau war durch eine Actiengefellfchaft für Möbel, Parquetten und Holz- 
Bauarbeiten vertreten; fie exponirte ein vollltändiges Spe ee er von Nufsholz 
mit Metall eingelegt. Die Tifchlerarbeit würde fich ohne der mifslungenen Schnit- 
zerei, wenn das Ganze mit mehr gefundem Sinn und Stil gezeichnet wäre, viel 
beffer repräfentirt haben. Dagegen waren die von derfelben Firma ausgeftellten 
Pärgüeiten nach fchönen, Ailvoll richtig angewendeten Zeichnungen ausgeführt. 
Dasfelbe galt auch von dem fchönen Ebenholz-Schranke in alter Renaif- 
fance vonSchönicke (Danzig), deffen Füllungen in ihrer Form wahrhaft reizend 
ausfahen. Die von Fifcher (Hamburg) exponirten Speifezimmer-Möbel aus 
Eichenholz gehörten zu den beften Arbeiten Deutfchlands; die gefchmackvolle 
decorative V erw endung des Materials war dabei befonders zu erwähnen. 
Heinrich (Mainz) hatte ein Buffet aus Nufsholz im Renaiffanceftile mit 
etwas ern zur Ei icht gebracht, deffen zwei tanzende Herkuleffe eine 
zum ar er Gebälkes geeignetere Stellung verlangt hätten. Auch bei dem, 
von Degel ck (Nürnberg) ) ausge ftellten Buffet, weldhe: durch feine angewen- 
deten et an die Fb e Kunftperiode Nürnbergs erinnerte, fehlte leider 
die richtige und gefchmackvolle Verwendung derfelben. 
Die reich gefchnitzte Credenz aus Nufsholz, von Pohl (Berlin), war w enig 
rer ötiprechänd und war auch mit Ornamenten nach Lynard, zu überladen. 
Die Actiengefellfchaft Berlins e exponirte Bruchftücke von Lamperien und Vertä- 
felungen in verfchiedenem Holze, eine Credenz, einen Tifch und Seffel aus 
Ersikolz ; im Renaiffanceftile, deren technifche Arbeit gut zu nennen war. 
Von der Stuttgarter Actiengefellfchaft und Parque sttenfabrik waren Objecte 
ausgeftellt, von g ebeizter m Birnholze mit Elfenbeineinlagen und mehrere andere 
se 
Luxusmöbel, die‘ ihrer os und W eife nach, franzöfifchen Urfprunss fein 
s I > 
dürften. Dageg en zeigten Niederhöfer’s Söhne (Edenkoben) durch Exponirung 
1 
einer fchwarzen Bibliothe k im Renaiffanceftile, dafs fie fich von der unvermeid- 
lichen Nachahmung franzöfifcher Mufter, emancipirt haben. Auch Heigl 
anzen Branche gezählt zu werden verdient; er 
würde jedoch düsch) das Hinweglaffen der blauen Emailöffnunge en an Einheit der 
Zeichnung bedeutend gewonnen haben. Ebenfo hatte Türpe (Dre :sden) die fehr 
   
   
   
     
   
    
   
   
   
   
       
    
    
    
   
  
  
    
       
   
   
   
   
   
  
  
     
  
  
    
    
    
    
   
   
   
  
   
    
   
   
  
  
       
    
    
     
   
  
  
   
       
   
  
    
  
   
     
       
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.