Bernhard Ludwig.
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‚ welches nach fchwungvollen Zeichnungen gefchnitten und technifch rein
itet als Unicum in diefem Genre auf der Weltausft tellung zu betrachten war.
fanden wir ein mes reizendes Damenboudoir von Fix
; mit Benützung maurifcher Motive einen ganz angenehmen
te. Wenn man die einzelnen phantaftifchen Möbel mit den
hen Sto ffen von Giani (Wien) und den gefchmackvollen Pofamente
ei iten, fowie der
rie-
luxuriöfen Kleinigkeiten bis zur Fe euerzange herab betrach-
achte man unwillkürlich an den leidigen Wiener „Börfenfturz®, der
ie Ilufonen manch’ reizenden Frauenkopfes über den Befitz des-
F. O. Schmidt (Wien) hatte Bruchftücke feines, früher im Mufeum
ausgeftellten, prachtvollen Zimmers zur Anficht gebracht. Der
Kamins mit der Fe Wanddecoration in Frührenaiffance, gab Zeugnifs
von dem feinen Gefchmacke und richtigen Verftändnifs feines Exponenten. Von
Albert & Sohn (Wien) war ein ichön gezeichneter und Reifsig ausgeführter
Schreibkaften mit Bibliothek von Nufsholz in Renaiffanceftil ausg ‚etellt, Auch
die Möbel Wahl’s & Söhne (Wien) zeigten das Beftreben hach befferen
= en ngen in Stil und Arbeit. Bei Roderich’s Credenzen wäre weniger
thum an Schnitzerei, dagegen mehr Stil und Zeichnung wünfchenswerth
Anblick diefes
Bemerkenswerth waren Kien’s (Wien) Möbel in feinem zerlegbaren
—— und ein Portal für einen Kaufladen von Nufsholz ; Beides war fehr gut
earbeitet. Ebenfo die zerlegbaren Möbel Mannftein’s, fowie auch deffen unzer-
aba) beftehend in einer Credenz, einem Spieltifch und .. Seffeln von Maha-
goniholz, welche befonders durch ihre Gröfse dominirten; nur wäre denfelben
eine vorfichtigere Verwendung der verfchiedenen Mahagoniholz-Gattungen anzu-
empfehlen bewefen.
Wir brauchen wohl nur den Namen „Thonet“ zu nennen, um jedem
Laien die Vortheile ins Gedächtnifs zu rufen, welche durch das Inslebentreten
der gebogenen Holzmöbel dem Publicum geboten wurden. Thonet’s Söhne
hatten auch beidiefer Ausftellung den Beweis geliefert, wie fehr fie fich bemühten,
alle Hilfsmittel anzuwenden, um ihre Arbeiten fo viel als möglich gefchmackvoll
und falonfähig zu machen.
In der Collectivausftellung der Wiener Tifchler fanden wir ein Schlaf-
und Speifezimmer von Kramer ausgeftellt deffen Ausführung präcis zu
nennen war. Ludwig Rich. (W ien) exponirte ein PB! 1olzcabinet mit gefel ımack-
vollen Eifer beineinlagen in italienifcher Renaiffance fammt Tifch ind Seffeln,
nur waren die Zeichnungen zu der äufseren Conftrudtion nach unten zu ftark
nn Grube r (Wien) brachte mehrere Speifezimmer Möbel, von Nufsholz
nit ganz fleifsiger Tifchlerarbeit zur Anficht, an welchen jedoch richtigere Verhält-
ie ineder 7 Zeichnung, fowie weniger und beffer modellirte Schantae erei, dem
maffenhaften Re ichthum derfelben vorkiichen gewefen wären.
Der Verfuch Oerley’s (Wien) mit einer Herren- Zimmereinrichtung von
Nufsholz mit fchwarzen Intarfien gehörte wohl noch nicht zu dem Gelungenften,
war aber im Ganzen nett gearbe site. Schottenhammel (W en) hatte eine
ganz hübfche, fchwarze Arbeit ausgeftellt, beftehend in einem Schreibtifch und
Bücherkaften.
Auch die beiden gefchmackvollen Billards von Seifert und Zizula
(Wien) find zu erwähnen, nur die von Erfterem daran angebrachten Schildpat-
füllungen machten einen unruhigen Eindruck; beide waren mit gut ausge-
führten Schnitzereien von en dler verziert.
Zaufals (Wien) Schlafzimmer von Nufsholz und Tujafüllungen in
Renaiffance war in feiner Ausführung gut zu nennen. Kuttag (Wien) ftellte
eine Salonthür, mit finnreicher mechanifcher Verwandlung aus; leider läfst fie
fich, durch die dadurch bedingte Maueı
erftärke felten verwenden.
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