Full text: Chemie der organischen Farbstoffe

   
   
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
      
     
   
  
  
    
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
Schwefelfarbstoffe. 
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besitzen, oder daß die Aminogruppe aliphatische Reste enthält, wäh- 
rend in der m-Phenylendiaminschmelze nur ein wertloser olivgrüner 
Farbstoff entsteht. 
Sie sind also zur Thiazolbildung befähigt. Auch die hohe Temperatur, 
welche zu der Bildung gelber Schwefelfarbstoffe ebenso wie für die 
Primulinfarbstoffe nötig ist, spricht für ähnliche Konstitution, wie auch 
Farbton und geringe Lichtechtheit übereinstimmen. Es dürften daher 
hier hochmolekulare Thiazolringe mit Mercaptangruppen als wahrschein- 
liche Konstitution anzunehmen sein. 
Einteilung der Farbstoffe. Für die Einteilung kann der Farbton 
eine Unterlage bieten. Bei der durch ihre Billigkeit und Echtheit be- 
dingten färberischen Bedeutung der Schwefelfarbstoffe ist eine Hoch- 
flut von Patenten zu verzeichnen gewesen, in welchen vermutlich aber 
zum Teil gleiche Farbstoffe niedergelegt sind, weil die genaue Kenn- 
zeichnung sehr schwierig ist. 
Einzelne Farbstoffe. Die Handelsbezeichnungen der einzelnen 
Firmen sind: 
Auronalfarbstoffe (t-M);Eklipsefarbstoffe (Gy); Imme- 
dialfarbstoffe (C); Katigenfarbstoffe (By); Kryogenfarb- 
stoffe (BJ); Pyrogenfarbstoffe (G); Pyırrolfarbstoffe (L); 
Schwefelfarbstoffe (A); Thiogenfarbstoffe (M); Thion- 
farbstoffe (K); Thioxinfarbstoffe (Gr—E). 
Die Färbemethode besteht darin, daß man die Farbstoffe in Schwefel- 
natriumlösung löst, die Faser nach dem Behandeln in der heißen Flotte 
auswindet und den Farbstoff an der Luft durch Oxydation, zuweilen 
auch durch Behandlung mit Metalloxyden entwickelt. 
Gelbe bis braune Farbstoffe. 
Immedialgelb D (C) wird aus m-Toluylendiamin, ebenso Im - 
medialorangeN (C) bei höherer Temperatur erhalten. 
Eklipsgelb (Gy) entsteht dagegen aus Diformyl-m-toluylendiamin, 
Kryogengelb G (B) aus m-Toluylendithioharnstoff, Pyrogen- 
gelb M (G) aus Methylamino -nitroamino -oxybenzylidenaminover- 
‚bindungen, ähnlich Thiongelb (K) und Thiogengelb (M). 
Katigenschwarzbraun N (By), Sulfanilbraun (K), 
Pyrogenbraun (G), Kryogenbraun sollen dem Cachou de Laval 
verwandt sein, also durch Schmelzen cellulosehaltiger Stoffe erzeugt 
werden. Ferner sind braune Farbstoffe aus m-Diaminen, aus Resorecin, 
m-Kresol u. a. gewonnen worden. 
Blauschwarze Farbstoffe. 
An der Spitze stehen hier die Immedialfarbstoffe (C). 
Immedialreinblau (C) entsteht durch Erhitzen von Dimethyl- 
p-amino-p’-oxydiphenylamin mit Schwefel und Schwefelalkali in 
Gegenwart von Lösungsmitteln. 
     
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