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Einleitung. 5
„Wenn man die gefärbten Metallsalze farbloser organischer Säuren
unberücksichtigt läßt, so ergibt sich die allgemeine Regel, daß alle gefärb-
ten organischen Verbindungen, soweit sie überhaupt in bezug auf ihr Ver-
halten gegen Reduktionsmittel untersucht sind, durch diese entfärbt
werden. Hierbei nehmen sie entweder direkt Wasserstoff auf, ohne
daß dabei andere Elemente aus dem Molekül austreten, und dies ist
der allgemeine Fall, oder es wird Sauerstoff durch Wasserstoff ersetzt,
was nur bei den Nitro- und Nitrosokörpern stattfindet. Diejenigen
Farbstoffe, zu welchen sich Wasserstoff hinzuaddiert, müssen ent-
weder Elemente mit unvollständig gesättigten Valenzen besitzen oder
es sind in ihnen Atome in einer innigeren Lagerung als zu ihrem Zu-
sammenhang im Molekül notwendig ist, vorhanden.‘
Über diese grundlegende Tatsache ist man auch heute noch nicht
wesentlich hinausgekommen, nur kann mit Rücksicht auf die oben
erörterte, breitere Fassung der Aufgabe auch eine größere Anzahl ex-
perimenteller Beobachtungen verwertet werden, indem sich feststellen
ließ, daß allen Verbindungen mit Doppelbindungen in der Regel selek-
tive Absorption im engeren Bereich von Ultraviolett bis Ultrarot zu-
kommt. In all den Fällen, wo gefärbte Verbindungen keine Doppel-
bindungen besitzen, findet entweder kontinuierliche Absorption über
nicht allzu breite Teile des Spektrums statt, oder die Möglichkeit der
Deutung der Konstitution unter Annahme von Doppelbindungen bezw.
unvollständiger Valenzabsättigung bleibt anzustreben.
Es findet sich weiter, daß die Anzahl der Doppelbindungen und
ihre Lage zueinander eine Rolle spielt, ferner daß Verbindungen, welche
konjugierte Doppelbindungen oder gar solche mehrfach enthalten,
eine besondere Wirksamkeit in optischer Beziehung entfalten. Da-
gegen ist die Tatsache, welche Atome durch die Doppelbindung ver-
knüpft sind, grundsätzlich nicht von der Bedeutung, als daß überhaupt
eine solche vorhanden ist.
Die organischen Farbstoffe leiten sich nun fast ohne Ausnahme
von isocyclischen und heterocyclischen Ringen der aromatischen Reihe
ab. Die Muttersubstanzen der Farbstoffe sind daher Benzol und Homo-
loge, Naphthalin, Anthracen usf., Pyridin, Chinolin, Acridin u.a. hetero-
cyclische Verbindungen.
Alle diese Stammverbindungen haben Doppelbindungen und ab-
sorbieren daher selektiv, meist aber noch in näheren Gebieten des
Ultravioletts. Der Übergang in Verbindungen, die dem Auge gefärbt
erscheinen, kann durch die Einführung neuer ungesättigter Gruppen
mit Doppelbindungen bewirkt werden. Es tritt also auf diese
Weise ein Verschieben der Absorptionsbanden ein. Die haupt-
sächlichsten Gruppen solcher Art sind u.a.:
1. die Äthylengruppe —CH = CH—
die Carbonylgruppe >C = OÖ
die Carbimgruppe >C=N-—..
die Azogruppe —N — N—
PB co wm