Full text: Chemie der organischen Farbstoffe

   
    
    
   
    
    
   
    
   
    
    
   
   
    
  
   
   
  
   
  
154 Chinolin- und: Acridinfarbstoffe. 
Daß bei dem Vorgang das o-Toluidin die Methangruppe liefert, ist 
aus der Synthese vermittels o-Nitrobenzaldehyd und Anilin zu schließen, 
wobei ein o-Nitro-p’-p’-diaminotriphenylmethan entsteht, das durch 
Reduktion in o-p’-p”-Triaminotriphenylmethan übergeht, welches in 
Chrysanilin verwandelt werden kann. 
NH, 
X | a 
NCH N 
| 
| 
Wahrscheinlich nimmt in der Fuchsinschmelze aber auch das zweite 
den Methankohlenstoff nicht liefernde Toluidin an Stelle 1 Mol. Anilin 
an der Reaktion teil, so daß ein Gemisch homologer Basen entsteht. 
Der Farbton ist orangegelb, die Lichtechtheit groß. Verschmilzt man 
endlich tetraalkylierte Diaminobenzophenone mit salzsaurem m- 
Phenylendiamin und Chlorzink, so erhält man über m-Aminophenyl- 
auramine hinweg sogenannte Rheonine (B): 
(CH,),N— 2 H,N-/ \-NH, _ (CH,),N- 105 —NH, 
L c=0 k — a‘ 
| 
(CH,) 
| 
C;H,N(CH;3), CG;H,N(CH,), 
NT NYS-NB, 
Ne/V/ 
| 
C,H,N(CH,), 
Schlußbetraehtung. Die Bedeutung der Chinolinfarbstoffe liegt im 
wesentlichen auf dem Gebiete der Sensibilisatoren für photographische 
Zwecke. Diese Farbstoffe ermöglichen es, der photographischen Platte 
eine bis in das langwelligste Rot reichende Sensibilisierung zu erteilen. 
Die bisher bekannten Verbindungen genügen völlig den Anforderungen 
der photographischen Praxis. Für wissenschaftliche Photographie 
wären Farbstoffe, die noch weiter ins Ultrarot sensibilisieren, erwünscht. 
Auch ist nicht von der Hand zu weisen, daß so leicht veränderliche 
Farbstoffe in irgend einer Weise für andere Zwecke nutzbar gemacht 
werden könnten. 
Die Acridinfarbstoffe haben mit Rücksicht auf ihre Bedeutung 
z.B. bei der Lederfärberei ihren Platz behaupten können. Als neuer 
Gesichtspunkt ist in den letzten Jahren die starke Verwendung des 
Trypaflavins für Heilzwecke in Erscheinung getreten, die zu weiterem 
Ausbau einlädt. 
   
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