204 Indigoide Farbstoffe.
keit der Löslichkeit des Indigos in Alkali und auch in Schwefelsäure
benutzen; beim Zufügen von Wasser zerfallen dann die gebildeten Salze,
wobei der Indigo in sehr fein verteilter Form sich abscheidet (IndigoS).
Bei der Reduktion des Indigos entsteht das saure oder neutrale
Natriumsalz des Indigweiß:
:NH SH
Bee
Y N0(0HY \C(OH)/ \
Die auf der Oberfläche der Küpe sich bildende Haut von Indigo
nennt der Färber ‚„Blume“.
Die Reduktion kann mittels verschiedener Methoden erfolgen, die
älteste ist die sog. Gärungsküpe, bei welcher zuckerhalt; ge organische
Substanzen wohl durch ein von Mikroorganismen geliefertes Enzym in
Gärung versetzt werden. Andere Küpen sind Zinkstaubküpen, Eisen-
vitriolküpen und Sulfitküpen. Zu letzteren gehört die heute mehr und mehr
beliebte Hydrosulfitküpe, bei welcher die Reduktion durch Hydro-
sulfit Na,S,0, + 2H,O erreicht wird, ein Verfahren, das an Einfach-
heit alle anderen übertrifft. Mit seiner Hilfe ist auch die Darstellung
flüssiger und fester Indigweißpräparate gelungen, welche als Indigo
M.L.B.Küpe I und II (20%) (M) und Indigweiß B.A.S.F. oder
Indigoküpe B. A.S.F. (B) ın den Handel kommen.
Der Indigo als solcher wird als Teig oder chemisch rein geliefert.
Er findet starke Verwendung im Zeugdruck wie zum Färben von
Wolle und Baumwolle, der Ansatz der Küpen für beide Fasern ist mit
Rücksicht auf die Empfindlichkeit der Wolle gegen Alkali ein verschie-
dener. ‘Bei der Zurückverwandlung des die Faser durchdringenden
Indigweiß in unlöslichen Indigo geht offenbar eine Verbindung mit
der Faser vor sich. Über die Vorgänge in der Indigoküpe geben die
Arbeiten von A. Binz!) Aufschluß, wonach der Vorgang auf keiner
Wasserstoffzufuhr, sondern auf Sauerstoffabgabe seiten seines Indigo-
alkalisalzes beruhen soll.
Während die Oxydation des Indigos im allgemeinen zu Isatin führt,
gelingt es, wie L. Kalb?) fand, durch Behandeln mit Bleioxyd in Benzol
den Wasserstoff der Iminogruppe zu entfernen und den Dehydroindigo
zu erhalten: a
N. „N 7 N IX
/ \ a
NC0/ .. ,\C0/
Er ist, wie das Schollsche Gesetz verlangt, ein rotbraunes Pulver,
weil die Auxochrome zerstört sind; daher erklärt sich die Farbaufhellung.
Der Dehydroindigo hat das Bestreben, durch Wasserstoffaddition in
Indigo überzugehen.
!) Vgl. den zusammenfassenden Abschnitt „Die Küpenfärberei“ im Er-
gänzungswerk zu Muspratt’s Chemie.
2) B. 4%, 3642, 3653 (1909); 44, 1455 (1911); 45, 2136, 2155 (1912).
Reib-
etwa
D
Indig
Ende
F:
inwie
Farb
gierte
lehrt
beim
scheiı
aufm
äthyl
in de
stellu
der S
faßt
monii
wobe:
hinwe
dings
i
3
m
nn