Full text: Chemie der organischen Farbstoffe

   
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Farbstoffe aus dem Pflanzen- und Tierreich. 
säure (Chlorophyllid) und, Phytol eintritt. Ebenso ist das Chlorophyll 
aus diesen beiden Spaltprodukten unter der Wirkung desselben Enzyms 
darstellbar. Das sog. krystallisierte Chlorophyll ist nichts anderes als 
das Chlorophyllid. 
Für die Untersuchung sind nun am geeignetsten die stickstoff- 
haltigen Säuren, welche aus Phäophytin bei der Verseifung entstehen: 
+  [Carbonsäuren 
Chlorophyll en Phäophytin & {Phytol 
(neutraler Ester) en Ms) Methylalkohol 
(mit Alkali) 
Willstätter hat nun festgestellt, daß man unter gewissen Bedin- 
gungen Gemische vermeiden kann, um nur zwei Spaltprodukte zu 
erhalten: Phytochlorin e C;H3,0;N, (eine Tricarbonsäure mit zwei 
freien Carboxylgruppen und einer Lactamgruppe) und Phytorhodin g 
C,H,O,N, (eine Tetracarbonsäure mit 2 oder 3 freien Carboxyl- 
gruppen). Diese entstehen nun nicht aus einander, sondern neben ein- 
ander, also ist das Chlorophyll ein Gemisch zweier Komponenten. 
Er hat weiter die Trennung von Chlorophyll und Phäophytin in 
die zwei Komponenten (a und b) mit Hilfe geistreicher Methoden 
durchgeführt. Die Abscheidung von Chlorophyll aus Blättern ist heute 
nicht schwieriger als z.B. die eines Alkaloides. 
Alle untersuchten Blätter (im ganzen 200 Arten) enthalten die beiden 
Chlorophylikomponenten fast immer im gleichen quantitativen Ver- 
hältnis zueinander. 
Den Chlorophyllen kommen wahrscheinlich folgende Formeln zu: 
Chlorophyll (a): 05;H,50,N,Mg 
Chlorophyll (b): C;;H,00,.N,Mg . 
Die Rolle des Magnesium!) kann so beschaffen sein, daß die Kohlen- 
säure durch seine Affinität angezogen und die Reduktion der. Kohlensäure 
durch die sich zu (b) oxydierende Chlorophyllkomponente (a) unter 
dem Einfluß des Lichtes bewirkt wird. Danach wird (b) unter Abgabe 
von Sauerstoff wieder zu (a) reduziert, so daß ein Gleichgewichts- 
zustand entsteht. 
Sucht man nach den chromophoren Gruppen, so sind nach Will- 
stätter vielleicht Lactame beteiligt, die beim Auftreten der braunen 
Farbe auf Alkalizusatz und darauffolgende Rückbildung der grünen 
Farbe sich öffnen und dann wiederum ähnliche, aber alkalibeständige 
Lactamringe bilden. Die Bildung eines neuen Lactamringes kann auf 
verschiedene Arten erfolgen, daher die verschiedenen Phytochlorine und 
Phytorhodine, welche erhalten worden sind. Nach dem Gesagten ist 
man imstande, die Chlorophyliformel aufzulösen in 
COOC Hg NH-C0 
MgN;C,,H,COOCH, 
!) Vgl. hierzu Willstätter und Stoll, Untersuchungen über die Assimilation 
der Kohlensäure. Julius Springer, Berlin 1918. 
   
      
  
   
   
    
   
  
    
    
    
    
    
    
   
   
    
     
  
  
   
   
   
   
    
  
  
    
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