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Die Beziehungen zwischen gefärbten Verbindunsen und Textilfasern. 5
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man annehmen, daß der Färbevorgang auf rein chemischer Wechsel-
wirkung ruht. Manche Beobachtungen sprechen aber dagegen, Es
besteht deshalb die Möglichkeit, daß auch physikalische Kräfte in Frage
kommen, sei es Oberflächenanziehung (Adsorption) gelöster Stoffe
oder Entstehen einer sogenannten festen Lösung in der Faser (Absorp-
tion) oder beide zugleich.
Bei den pflanzlichen Fasern, welche aus Zellulose bestehen, tritt mit
basischen und sauren (ausschließlich der sogenannten substantiven) Farb-
stoffen keine dauerhafte Färbung ein. Dies scheint zwar mit Rücksicht
aufdie Konstitution der pflanzlichen Faser für die chemische Färbetheorie
zu sprechen, die eben angedeutete Tatsache, daß aber saure Farbstoffe
bestimmter Konstitution auf Baumwolle „direkt‘ ziehen, läßt aber auch
hier eine einheitliche Auffassung nicht zu. Auch ist darauf hinzu-
weisen, daß mit Metallsalzen getränkte Baumwolle beständige ‚Farb-
lacke‘“ beim Ausfärben gibt (s. w. unten). Endlich erhöht die Merce-
risation der Baumwolle, d.h. eine Behandlung mit Natronlauge, die
schwache Verwandtschaft dieser Faser zu den Farbstoffen, der Vorgang
kann chemisch wie physikalisch gedeutet werden.
Somit lassen sich Färbevorgänge als chemische (Salzbildung) und
als physikalische (Adsorption an der Oberfläche oder Absorption d.h.
Lösung in der Faser) auffassen;; es ist nicht möglich, sie durch eine ein-
zige Theorie zu erklären, womit der Streit zwischen physikalischer
und chemischer Färbetheorie beendet ist.
Als wichtige Regel ist zu merken, daß Wolle gegen verdünnte Säuren
verhältnismäßig unempfindlich ist, während Alkalien zerstörend wirken,
Baumwolle verhält sich umgekehrt.
Betrachtet man die Färbevorgänge im einzelnen, so kommt für die
Wolle das Färben mit Farbstoffen in Betracht, welche entweder saure
oder basische Eigenschaften besitzen, also saure oder basische Farb-
stoffe sind. Saure Farbstoffe färbt man unter Zusatz von freier
Säure, basische in neutralem oder höchstens schwach saurem Bade.
Für die Baumwolle kommen gewisse saure Farbstoffe in Frage, welche
man substantive oder direktziehende nennt und in neutralem oder
schwach alkalischem Bade anfärbt.
Man kennt aber noch andere Methoden, als eine der wichtigsten die
der Beizenfärbung, welche sowohl. für Wolle wie für Baumwolle
Anwendung findet. Eine große Anzahl von Farbstoffen besitzt nämlich
die Eigenschaft, auf der Faser mit Metalloxyden stark gefärbte und
färberisch sehr wertvolle ‚„Metallacke“ zu bilden. Zu diesem Zweck
kann man entweder die Faser zuerst mit leicht dissoziierenden Metall-
salzen behandeln und dann durch Anfärben im Farbstoffbad die Bil-
dung des Metallackes erfolgen lassen oder man kann auch erst den Farb-
stoff im Bade aufziehen lassen und dann durch Nachbehandlung mit
Metallsalzen den gleichen Vorgang eintreten lassen. Eine dritte Möslich-
keit ist die Faser der gleichzeitigen Einwirkung von Metallsalzen und
Farbstofflösungen in einem Bade auszusetzen. Diese letztere recht ein-
fache Färbweise ist in jüngster Zeit in Aufnahme gekommen.