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Allgemeine Gesichtspunkte. 43
daß auch freie o-Chinonhydrazone sich sofort in die Oxyazoverbin-
dungen umlagern.
Versuche, die Frage auf physikalisch-chemischen Wege mit Hilfe
kryoskopischer und spektralanalytischer Methoden zu lösen, haben
zu keinen entscheidenden Ergebnissen geführt. Jedenfalls stehen aber
die dort gefundenen Tatsachen in keiner Weise mit der chemischen
Forschung in Widerspruch, wonach alle Oxyazofarbstoffe Phenole sind,
wenn auch unter besonderen Bedingungen eine oder die andere als
labile chinoide Nebenform bestehen kann.
Kupplung mit Aminen. Die Kupplung findet bei Aminen in neu-
traler oder schwachsaurer Lösung statt. Bei Anwendung von Aminen
der Benzolreihe, wie Anilin, o-Toluidin und m-Xylidin beobachtet
man Zwischenprodukte, die sogenannten Diazoaminoverbindungen z.B.
CH, -N=N-Cl-+ H-NH--C,H, = CH, -N = N-NH-C,H,+ HCl. Das
Diazoaminobenzol lagert sich in Aminoazobenzol C,H,-N—=N-C,H,-NH,
um, wenn man es mit salzsaurem Anilin erwärmt.
Andere primäre Amine, wie m-Toluidin, p-Xylidin, Aminokresyl-
äther, &-Naphthylamin, sowie dessen 6- und 7-Monosulfosäure bilden
unmittelbar Aminoazoverbindungen; offenbar findet hier die Umlage-
rung so schnell statt, daß die Diazoaminoverbindung nicht zu fassen
ist. Monoalkylierte Amine bilden ebenfalls noch Diazoaminoverbin-
dungen, dagegen dialkylierte Amine nicht mehr; diese kuppeln unter
sofortigem Eintritt des Azorestes in den Kern des Amins. Acetylierte
Amine kuppeln überhaupt nicht.
Auch über diesen Kupplungsvorgang liegen Arbeiten vor. Kar-
rer!) fand zufällig, daß bei der Kupplung von Dibutyl- bzw. Di-iso-
amyl-Anilin mit diazotierter Sulfanilsäure ein Alkylrest abgespalten
wird. Versucht man dies valenzchemisch zu erklären, so ergibt sich
beim Vergleich von Dimethylanilin und Di-iso-amylanilin folgendes
Bild. Beanspruchen die beiden Amylreste
CH,—N—CH; C,H, —N—C,H;,
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mehr Affinität von dem Stickstoffatom wie die Methylreste, da doch
ein qualitativer Unterschied vorhanden sein muß, so bleibt für die Bin-
dung des Stickstoffes an den Kohlenstoff weniger Affinität übrig,
als im System des Dimethylanilins. Dann müßte das System wesentlich
ungesättigter sein und im Sinne der von K.H. Meyer angestellten
Theorien stärker zur Addition neigen; gerade das Gegenteil ist
H 110; —N—C;H,,
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; 1) B. 48, 1398 (1915); vgl. hierzu den abweichenden Befund von J. Reilly
und W. J. Hickinbottom, Journ. Chem. Soc. 113, 99 (1918).