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46 Azofarbstoffe.
Sulfosäuren macht man von dieser Eigenschaft einen ausgedehnten Ge-
brauch. Man erhält so zwei Reihen isomerer häufig verschieden ge- b
färbter Azoverbindungen, ja man kuppelt oft mit den gleichen oder
zwei verschiedenen Azoresten und erhält so Naphthalinazofarbstoffe,
die gleichzeitg Amino- und Oxyazoverbindungen sind, z.B. n
HO NH,
eg e]
RN, N-N;R
|
HOS-\ >80;H il
Eigenschaften und Verhalten der Azofarbstoffe. Die Azofarbstoffe A
besitzen, je nachdem man Amino- oder Oxyazoverbindungen darstellt, d
basische oder sauere Eigenschaften. Meist werden in den Benzol- bzw.
Naphthalinkern Sulfogruppen eingefügt und die Farbstoffe in Form
der leicht wasserlöslichen Natronsalze verwandt. Durch deren Eintritt =
wird die Basieität der Aminoazokörper geschwächt, die Acidität der m
Oxyazokörper verstärkt. |
An die Doppelbindung der Azogruppe läßt sich Bisulfit anlagern, z
z.B. im Azarin S: b
CH,—N—N—CyH,
H SO,Na
Unterwirft man eine Azoverbindung der Reduktion mit Zinn und
Salzsäure oder Hydrosulfit, so erhält man die Hydrazoverbindung.
Diese spaltet sich im Verlaufe weiterer Reduktion in zwei Amine.
Die Umsetzung ermöglicht die Feststellung der sogenannten ‚Kom- a:
ponenten“, aus welchen der Azofarbstoff entstanden ist, weil man bei
der Reduktion die diazotierte Base zurück und die gekuppelte Kom-
ponente substituiert mit einer weiteren Aminogruppe (aus dem Azorest
herrührend) erhält, wie nachstehendes Beispiel zeigt. 4
1
R-N=N-OH+R/—-NH, oder (OH) > R-N= N-R’—NH, oder (OH); :
R-N=N-R’/-NH,oder (OH) za, R-NH,+NH,-R/-NH, (oder OH). 2
Beim Vorhandensein mehrerer Azoreste erhält man mehrere Spalt- =
stücke. A
Einen weiteren Vorteil bietet diese Reduktionsfähigkeit im Kattun- =
und Wolldruck, weil man durch Aufdruck von Reduktionsmitteln be
(sogenannten Ätzen z. B. mit Hydrosulfit) den Farbstoff an bestimmten Mr
Stellen auf der Faser reduzieren kann und so Muster auf weißem Grunde n
erhält (Ätzdruck). 4
Farbe und Konstitution. Die Azogruppe — N = N — ist imstande,
selektive Absorption als ungesättigte Gruppe zu erzeugen, und wo diese
schon vorhanden ist, eine starke Verschiebung der Absorptionsbanden
zu bewirken.