Azine. 121
SL NZ L
SA NW
PR
R Ga
ableiten, werden Azoniumverbindungen genannt.
Ist der Rest eine Phenylgruppe, so entstehen Abkömmlinge des
ea
Vy/
IN
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Phenylphenazoniumchlorids, dessen Monoamino-derivate Aposafra-
nine heißen, die Diamino-derivate Safranine, die Aminooxy-derivate
Safraninone und die Dioxy-derivate Safranole. Polyamino-phenyl-
phenazoniumchloride heißen Induline und Nigrosine.
Vom Naphthophenazin leiten sich entsprechende Naphtho-phenazo-
niumchloride ab, z. B:
L
| (Stellung der
, | Doppelbindungen
a” Ne Ne am Benzol- oder
IR Naphthalinkern)
ee:
deren Amino- bzw. Oxyderivate (im Benzolkern substituiert) als Iso-
rosinduline bzw. Isorosindone bezeichnet werden, während die
im Naphthalinkern substituierten Rosinduline und Rosindone
heißen. Es gelten nun für die Konstitution der Azinfarbstoffe genau
die gleichen Grundsätze!), wie sie bei den Oxazin- und Thiazinfarb-
stoffen erörtert wurden. Ja, die Chemie der Azinfarbstoffe, zu welchen
der älteste technisch hergestellte Teerfarbstoff — das Mauvein — ge-
hört, ist der Ausgangspunkt für die ganze Streitfrage „o-chinoid oder
p-chinoid‘“ gewesen. Schon im Jahre 1890 haben O. Fischer und
E. Hepp°) die Frage, ob solche Verbindungen in tautomeren Formen
existieren, aufgeworfen und diese Anschauung in einer Reihe von Unter-
suchungen abgelehnt, während F.Kehrmann die o-chinoide An-
ordnung, zum Teil unterstützt von R. Nietzki vertrat. Auch hier
haben erst wieder die Beziehungen zwischen Farbe und Konstitution
zu einer Entscheidung geführt. Es zeigt sich, daß die Konstitution
2) Vgl. die schon erwähnte zusammenfassende Abhandlung ‚‚Über die Natur
der ringförmigen Chinonimid-farbstoffe“‘ von F. Kehrmann: Liebigs Ann. d.
Chem. Bd. 414, S. 131. 1917.
?) Ber. d. Dtsch. Chem. Ges. Bd. 23, S. 2788. 1890.