92 Chinoniminfarbstoffe.
von der Stellung der Aminogruppe stark abhängig ist, wie nachfolgende
Beispiele zeigen:
(1.) AcH AcH
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Äc S Ac Ac N
C,H, C,H, H,C, Ac
Einsäuriges Salz Zweisäuriges Salz Dreisäuriges Salz
(blaurot) (blaugrün) (braunrot)
(.) HH,
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NH, EUNH, | a
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Ac C,H, Ac CGsH, Ac C,H,
Einsäuriges Salz Zweisäuriges. Salz Dreisäuriges Salz
(erünlichblau) (gelb) (braunrot)
Man sieht, wie in dem Falle (II) die Möglichkeit para-chinoider
Konstitution nicht vorhanden ist, und wie die Farbtöne der Salze sich
von dem Fall (I) unterscheiden bis auf das dreisäurige Salz, welches
in beiden Fällen gleicher Konstitution sein muß. Daraus läßt sich der
Schluß ziehen, daß die ein- und zweisäurigen Salze des Falles (I) p-
chinoid konstituiert sind. Auch die Lage der Absorptionsstreifen stimmt
mit dieser Auffassung überein.
Die früheren Untersuchungen stützten sich im wesentlichen darauf,
ob die Farbstoffe diazotierbar sind oder nicht, ob also die Amino-
oder die nicht diazotierbare Iminogruppe vorhanden sei. Nimmt man
aber im Sinne der neuzeitlichen Auffassung der Tautomerie an, daß
bier Gleichgewichtszustände herrschen, und daß beim Angriff der sal-
petrigen Säure in saurer Lösung erst Umlagerung durch Bildung drei-
säuriger Salze eintreten kann, so ist das Eintreten oder Unterbleiben
solcher Umsetzungen von keiner Bedeutung für die Konstitution der
Farbsalze selbst. Daraus ist die Erkenntnis erwachsen, daß die in
Parastellung zum Stickstoff aminierten Azoniumfarbstoffe Verbin-
dungen sind, welche je nach den äußeren Einflüssen die eine oder andere
Gleichgewichtslage bevorzugen, und daß auch ein Gleichgewicht
zwischen beiden Formen herrschen kann. Auch besteht kein Grund
mehr, die ausschließliche o-chinoide Formulierung der Farbbasen selbst
aufrechtzuerhalten, zumal weitgehende Ähnlichkeit zwischen diesen
und den p-chinoiden Rosanilinbasen und Indaminen festgestellt worden
ist. Die Schreibweise soll daher im folgenden durchaus keine Bevor-
zugung der einen oder anderen Form bedeuten.
Darstellung der Azine. Man erhält Azine durch:
1. Die Einwirkung von o-Diaminen auf o-Diketone; z. B. Chinoxalin
aus Glyoxal und o-Phenylendiamin;