144 Schwefelfarbstoffe.
Immedialindone (C) entstehen aus der Schmelze des Oxydations-
produktes von p-Aminophenol mit o-Toluidin:
HO-IVIN N
HN, —OH
Pyrogendirektblau (G) und Pyrogenblau R (G) aus Dinitro-
oxydiphenylamin mit Polysulfiden in alkoholischer Lösung unter Druck,
Thionblau B (K) aus 2-Amino-4-nitro-4’-oxydiphenylamin bzw. dem
Dimethylderivat und auch den Sulfosäuren durch Kochen mit Schwefel-
kohlenstoff am Rückflußkühler und Schmelzen der entstandenen thio-
harnstoffartigen Verbindung mit Schwefel und Schwefelnatrium.
Abweichend in seinen färberischen Eigenschaften ist das Hydron-
blau G, R und B (C), welches aus dem Kondensationsprodukt von
Carbazol oder dessen N-Alkylderivaten mit p-Nitrosophenol:
n a
|
2 NN
N H >52 SEN
durch langdauerndes Schwefeln mit sehr schwefelreichen Polysulfiden
in alkoholischer Lösung entsteht, wobei die Löslichkeit in Schwefel-
natrium abnimmt und die Ausfärbung daher mit Hydrosulfit vorge-
nommen werden muß. Es ist anzunehmen, daß gebildete Sulfhydryl-
gruppen bei diesem Vorgange allmählich wieder in unlösliche Gruppen
übergeführt werden. Die Küpbarkeit beruht vielleicht auf der Reduktion
von Chinonimingruppen.
Das Hydronblau besitzt hervorragende Echtheit, es ist auch gegen
Chlor beständig, in ihm ist dem Indigo ein mächtiger Gegner erwachsen.
Vidalschwarz entsteht aus p-Aminophenol- u.a. Verbindungen,
Immedialschwarz (C) aus 2-4-Dinitro-4’-oxy-diphenylamin und geht
durch Behandeln mit Wasserstoffsuperoxyd (auch auf der Faser) in
ein Blau über. Billiger erhält man tiefe Schwarzmarken aus 2-4-Dinitro-
phenol, solche sind Schwefelschwarz T (A), Katigenschwarz (By),
Thiogenschwarz (M), Immedialschwarz N (C), Thiophenol-
schwarz (G). Inwieweit diese alle völlig gleich sind, sei dahingestellt.
Grüne Farbstoffe sind erhältlich durch Verschmelzen von ver-
schiedenen Verbindungen, wie
oO
NH:C;H,
|
2 __ Ba EN
oder
HO— 4 Ra
ZEN |
H,C, ° NH SO;H N = CH, = Ö
unter Zusatz von Kupfersalzen.
Die rötlichen Schwefelfarbstoffe, welche durch Schwefeln von
hydroxylhaltigen Azinen, wie Safraninonen, erhalten worden sind,
zeigen trüben Farbton, in ihnen wird wohl der Azinring noch erhalten
sein, der röteste ist der Thiogenpurpur (M).