Full text: Chemie der organischen Farbstoffe

  
  
  
146 Chinolin- und Acridinfarbstoffe. 
sitzt und beim Diazotieren und Kuppeln auf der Faser den Ton nicht 
wesentlich verschiebt, sondern nur zur Erhöhung der Echtheit bei- 
trägt. 
Schlußbetraehtung. Die Flut der Patente auf diesem Gebiete hat 
nachgelassen, auch erwächst den Schwefelfarbstoffen bei ihrer mangeln- 
den Chlorechtheit in den Küpenfarbstoffen ein gefährlicher Gegner, 
wenn auch erstere viel billiger sind. Immerhin sind in den letzten 
Jahren noch wertvolle Nachzügler erscheinen, wie z. B. das Hydronblau. 
Es ist deshalb nicht unmöglich, daß in dieser Farbstoffklasse noch gute 
Farbstoffe gefunden werden können, zumal die Aufgabe, rein rote Töne 
herzustellen, sich mit den bisherigen Methoden nicht hat lösen lassen. 
Chinolin- und Aecridinfarbstoffe. 
Die Farbstoffe dieser Gruppe, welchen der Pyridinring: 
CH 
Her Aa 
HC\ ‚CH 
N 
zugrunde liegt, kann man auffassen als Verbindungen, welche die schwache 
Azomethingruppe —CH=N-— oder die Carbimgruppe =C=N— 
als Chromophor im Ringe besitzen. In offenen Ketten ist die farb- 
gebende Stärke dieser Atomgruppierung gering, beispielsweise ist 
Benzyliden-anilin: 
O,B>CH=N»€;H, 
schwach gelb, dagegen ist Benzophenon-phenylimin: 
(G;H,,0C =N-C,H, 
deutlicher gelb, Fluorenon-imin: 
6 
| ee NH 
Hy 
strohgelb; durch den Eintritt von Auxochromen entstehen gelbe Ver- 
bindungen von Farbstoffcharakter wie das Rubifusein: 
(CH,);N-C;H,-CH=N-C,H,-N(CH,),. 
Auf anderem Wege gelingt es jedoch, beständige Farbstoffe dieser 
Art zu erhalten. Sie entstehen bei der Einwirkung von primären oder 
sekundären Basen auf Pyridin mit Hilfe aufspaltender Mittel (Brom- 
cyan), wobei man Verbindungen folgender Konstitution erhält!): 
RB BR 
IN—-CH=CH-CH=CH-CH=N( " 
BR,’ |, “Re 
cl 
!) Vgl. V. Meyer und P. Jacobson: Lehrbuch der organischen Chemie 
B4.>1h,: 3,58. 7806: 
       
    
  
  
   
  
  
  
   
  
   
   
     
   
  
  
  
  
    
  
  
  
   
   
     
   
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.