Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

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Cyaninfarbstoffe. 
hergestellte Farbstoffe Bromsilbergelatine für gelbe bis orangerote 
Strahlen empfindlich machen, was bis dahin nur unvollkommen durch 
Farbstoffgemische möglich war. Der weitere Ausbau ist E. König (M) 
zu verdanken, der die ersten brauchbaren Sensibilisatoren für gelb bis 
orange (Isocyanine) schuf, Homolka (M) entdeckte den ersten Rot- 
sensibilisator (Pinacyanol). Außerordentlich wertvolle Arbeiten, welche 
die ganze Cyaninfarbstoffehemie von allgemeinen Gesichtspunkten be- 
handelten, lieferte W. König, während Forscher wie O.Fischer, 
Dekker, Vongerichten, in neuerer Zeit Mills, Hamer, Rosen- 
hauer, Scheibe und Kuhn die schwierige Aufklärung der Konstitution 
und des Reaktionsmechanismus beförderten. Die ersten technischen Er- 
folge sind in den Farbwerken vorm. Meister, Lucius und Brüning in 
Höchst, weitere von der Actiengesellschaft für Anilinfabrikation in 
Berlin erzielt worden, seit dem Weltkriege wird das Gebiet auch von 
der Eastman Kodak Co. in Rochester und Ilford Co. in Ilford stark 
bearbeitet. 
Konstitution der Cyaninfarbstoffe. Man kann für diese Farbstoffe 
eine nn Formel aufstellen, die in dem Ausdruck (I) oder in 
  
en ek (IT) ROY Y® 
en Ds [CH=-CH],—CH—=C\ 
N N N N 
| | 
Alkyl Ss Alkyl he As Alkyl 
dem etwas übersichtlicheren (II) gipfelt. Y und Y’ kann auch mit R 
und R’ nicht verkettet und dann ein Wasserstoffatom sein oder, falls 
es verbunden ist, —CH=CH—, —C—, —0O—, —S— und —Se— be- 
deuten. R und R’ bedeutet © oder einen aromatischen Rest, welcher 
angegliedert sein kann, n eine Zahl von 0 aufwärts, Ac einen Säurerest. 
Im folgenden ist auf die letztere allgemeine Formel Bezug genom- 
men, .Istz.B. Y—-Y-H und R=BR-0H.. n= | und Ac=LL so 
ergibt sich ein sog. Zinckescher Farbstoff (III). \ (IV) 
(ID) C,H, —N=CH—CH-CH—CH= a CH, Ur wi 08 
H, E a CH n, 
Ist Y=Y’— —CH=CH— und R=R’— dem HL0L y CH; 
angegliederten Benzolrest, n =0 und Ac=)J, so ergibt sich ‚Pseudo- 
cyanin“ (IV). Bei den Möglichkeiten für Y und Y’ kommen als hetero- 
cyclische Basen in Betracht: 
6 (ee GE ei & e | f | | i 
| | IA ‘ 
\ x yCH er S y“H S ycH 
N N N N N 
Pyridin Chinolin Indolenin Benzoxazol Benzthiazol Benzselenazol 
  
RR f $ A Gemeinsam ist allen Farbstoffen die Kon- 
| ) an jugation der Doppelbindungen (strepto- 
N S., NY statische Ketten), z. B. (V). Man beob- 
nn achtet ferner, daß sich mit steigendem 
H,0, J (V) CH, Wert von n die Absorptionsbanden um 
 
	        
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