Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

ER TESTEN ET RE TTTEE RERTBREITSTTATTRETETTETEN LERNTE 
6 Einleitung. 
sammengefaßt, welche besagt, daß Farbigkeit organischer Verbindungen 
im sichtbaren Teil des Spektrums nur zustande kommt bei ein- oder 
mehrmaliger Einführung dieser Gruppen in die betreffende Verbindung 
und daß die Stoffe, welche solehe Chromophore enthalten, Chromo- 
gene genannt werden. Hat auch dieser Gedanke, welcher über die 
von Graebe und Liebermann geschaffene Vorstellung nicht hinaus- 
geht, nur lehrhaften Wert, so ist die klare Bezeichnung der vorher 
aufgezählten Gruppen als Chromophore ungemein zweckmäßig; auch 
als Arbeitshypothese ist die Wittsche Fassung ebenso fruchtbar 
gewesen. Heute noch ist daher die Einteilung der organischen Farb- 
stoffe nach den Chromophoren, welche sie enthalten, die beste und 
zweckmäßigste. 
Schließlich hat Witt der Beobachtung Ausdruck verliehen, daß 
neben der farbgebenden (Chromophor) auch die farbverstärkende 
Wirkung eines „Auxochroms“ nötig sei. In erster Linie scheint die 
Hydroxylgruppe (OH) wie die Aminogruppe (NH,) berufen zu sein, 
solchen Einfluß ausüben zu können. 
Die als Besonderheiten früher gegenübergestellten Verbindungen, 
bei welehen durch verhältnismäßig geringe Änderung Farbe erzielt oder 
verschwunden ist, finden auf Grund der geschilderten Tatsachen ihre 
natürliche Erklärung, wie die nachfolgenden Beispiele beweisen. 
1. Dichtere Lagerung der Doppelbindungen bewirkt Übergang der 
Absorption in den sichtbaren Teil des Spektrums. 
r Y N N en N N 
| | || | | | | I 
Ge | | 0 \J 
SI ANNE RN. 2 Ne 
Ka O=C 0-6) Co: | 80 
ee 
| | \l | | | | 
NN NINZ NL NE N NV NZ N 
1-1’-Dinaph- Perylen Tetraphenyläthylen Dibiphenylenäthylen Benzo- Fluorenon 
thyl (goldgelb) (farblos) { (rot) phenon (gelb) 
(farblos) (farblos) 
2. Häufung von Doppelbindungen bewirkt Absorption im sicht- 
baren Teil des Spektrums. 
Stilben: C,H,—CH=CH—C,H, (farblos). 
Diphenylbutadien: C;H,—CH=CH—CH= CH—C,H, (farblos). 
Diphenylhexatrien: 
C,H,—CH=CH-—CH=CH—CH=CH—C;H, (hellgelb). 
Diphenyloctatetraen: 
C,H,—CH—=CH—CH=CH—CH=CH—CH=CH 
Diphenyldecapentaen!: _ 
C,H ,—CH=CH—CH=CH—CH=CH—CH=CH—CH— CH—C,H, 
(orange). 
Diphenyl-dodeca-hexaen: 
C,H,;—CH=CH—CH—=CH—CH=CH 
|. (braunorange). 
C;H,—CH=CH—CH=CH—CH=CH 
  
C,H, (goldgelb). 
2 Kuhn, Winterstein: Helvet. chim. Acta 11, 87, 116, 123, 144 (1928). 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.