176 Anthrachinonfarbstoffe.
säuren! mit Aminen kondensiert und die Kondensationsprodukte mit
Reduktionsmitteln behandelt, welche gleichzeitig den Eintritt von
Sulfogruppen bewirken (Sulfite).
Zum Färben von Acetatseide sind Aminogruppen enthaltende
Anthrachinonverbindungen in fein verteilter Form geeignet?. Sie ziehen
aus einer wässerigen Aufschlämmung auf Acetatseide auf. Aus einer
großen Anzahl von vorgeschlagenen Produkten seien erwähnt: Sauer-
(I) O NH, stoff- und Thioäther der Anthrachinonreihe?, Einwirkungs-
I produkte von Athylendiamin auf Oxyanthrachinone®, Ox-
en äthylamino-anthrachinone?, Anthrachinonverbindungen der
“ Formel® (I), wo Y=Arylamino- oder subst. Arylaminogruppe
1] ist, 1-Amino-2-alkoxy-4-aminoanthrachinone’”, 1-4-Diamino-
Seup.8. dioxyanthrachinone®, 1-Oxy-4-5-8-triaminoanthrachi-
non und ähnliche Verbindungen’, 1-Amino-4-hexahydroanilido-anthra-
chinon-2-sulfosäure!. Ein Teil der im Handel befindlichen Acetat-
seidenfarbstoffe (in erster Linie orangerote, violette, blaue und blau-
grüne) dürfte hierhergehören.
Küpenfarbstoffe der Anthrachinonreihe.
Begrifisbestimmung. Unter Küpenfarbstoffen versteht man, wie
schon in der Einleitung erwähnt, solche Farbstoffe, welche wasser-
unlösliche farbige Verbindungen sind, aber durch Reduktionsmittel in
ein alkalilösliches Reduktionsprodukt übergeführt werden können,
welches zu der Faser Verwandtschaft besitzt und durch den Sauerstoff
der Luft in die unlösliche, auf der Faser haftende farbige Verbindung
zurückverwandelt werden kann. Nicht alle Anthrachinonverbindungen
haben Verwandtschaft zur Faser.
Die Unlöslichkeit in Wasser und Alkalien bedingt die gute Waschecht-
heit der ef sie besitzen auch vielfach sehr gute Lichtecht-
heit und andere gute Echtheitseigenschaften.
se Die Überführbarkeit in alkalilösliche Verbin-
un > S dungen kommt fast allen Derivaten des Anthra-
u n a, / chinons zu, wobeider Übergang von Co- Gruppen
in C(OH)-Gruppen zu beobachten ist, also Ab-
kömmlinge des Anthrahydrochinons entstehen.
Daß unter Umständen die Reduktionsprodukte des Farbstoffs eine
tiefere Farbe als dieser selbst haben können, wird beim Flavanthren
besprochen werden.
Wie verwickelt die Vorgänge beim Verküpen sind, geht aus einer
Untersuchung von Scholl" hervor, wonach die Küpe von Pyran-
ı DRP. 502570 (1.G.) Frdl. 1%, 949. — DRP. 554586 (I.G.) = E. P. 354818
Chem. Zbl. 1931 IL, 3163. — ° E.P. 211720 (British Dyestuffs Corporation)
Chem. Zbl. 1924 II, 2500. — ? DRP. 514952 (I.G.) Frdl. 1%, 1510. — * DRP.
478048 (I.G.) Frdl. 16, 1238. — ° DRP. 499965 (I.G.) Frdl. 1%, 1188. — ® DRP.
487 941 (I.G.) Frdl. 16, 1635. — DRP. 501020 (Ciba) Frdl. 1%, 1190. — ? DRP.485275
(1.G.) Frdl. 16, 1245. Ferner DRP. 479225 (I.G.) Frdl. 16, 1633. — DRP. 511320
(1.C.I.) Fral. 1%, 1191. — DRP. 521382 (I.C.I.) Fral. 1%, 1192. — ® DRP. 531103
und Z. 533497 (I.G.) — ° E.P. 353932 (Ciba) Chem. Zbl. 1931 1, 3161. —
10 486696 (I.G.) Frdl. 16, 1634. — !! Scholl: Ber. dtsch. chem. Ges. 44, 1312,
1448 (1911).