Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

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EEE p r N RENNER 73 EUER CE TSDEt Betten 201.02, PEN m 
Die Messung der Absorption. 14 
Läßt man nun die Schichtdicke unverändert und ändert statt dessen 
die Konzentration der Lösung, so kann man nach Beer die Annahme 
machen, daß die Schwächung des eintretenden Lichtes in jedem Schicht- 
element der Intensität J und der Konzentration c proportional ist. 
Nimmt man Lösungen von der Konzentration c, und c, und er- 
mittelt, daß bei den Schichtdicken d, für c, und d, für c, die Licht- 
schwächung, welche in dem Verhältnis J/J, ausgedrückt ist, die gleiche 
ist, so ergibt sich c,d; = Cgdg. Die Schichtdieken müssen umgekehrt 
proportional den Konzentrationen sein, damit die Lösungen gleich stark 
absorbieren (Beersches Gesetz). 
Die Gültigkeit dieses Gesetzes muß im einzelnen Fall durch den 
Versuch bewiesen werden. Sie versagt, wenn das Lösungsmittel mit 
dem zu untersuchenden Stoff chemisch in Reaktion tritt. Übrigens 
ist noch der Einfluß der Temperatur auszuschalten. Berücksichtigt 
man auch die Konzentration, so erhält man aus dem Ansatz 
dJ = —kceJdx 
genau wie oben durch Integration und Umformung die Lambert- 
Beersche Formel 
Ja — Jo . 10-2°4, 
wo c die Konzentration in Grammolen pro Liter ist und & dann als 
die molare Absorptionskonstante bezeichnet wird. 
Zur Bestimmung der Absorptionskonstante, dienach dem Lambert- 
Beerschen Gesetz sich mit 
I: 
1 0 
iz Be 10810 7 
ergibt, hat man außer der Kenntnis von Schichtdicke und Konzentration 
das Verhältnis J,/J 4 nötig, d. h. das Verhältnis der Intensitäten der auf 
die Schicht auffallenden Welle und der durch die Schicht hindurch- 
gelassenen Welle. Für die Bestimmung dieses Verhältnisses kommen 
alle spektralphotometrischen Methoden in Betracht. Die wesentlichen 
Grundzüge dieser Methoden sind die folgenden: Zwei von ein und 
derselben Lichtquelle ausgehende Strahlenbündel beleuchten zwei im 
Photometer nebeneinanderliegende Flächen. Durch geeignete Schwä- 
chungsvorrichtungen (Rauchglaskeile, Polarisationsvorrichtungen) kann 
vollkommen gleiche Beleuchtung der nebeneinanderliegenden Felder 
erzielt werden. Läßt man das eine Strahlenbündel durch die Lösung 
des zu untersuchenden Stoffes, das andere durch das Lösungsmittel 
allein gehen, so werden die beiden Felder nicht mehr gleich hell er- 
scheinen. Erst wenn die Schwächungseinrichtungen in geeigneter 
Weise eingestellt werden, läßt sich dieses wieder erreichen. Die in 
beiden Fällen der Abgleichung abzulesenden Einstellungen des Apparates 
lassen im allgemeinen leicht das Intensitätsverhältnis ermitteln. Da es 
auf die Wellenlängen-Abhängigkeit der Absorptionskonstanten wesent- 
lich ankommt, müssen diese Photometer so eingerichtet sein, daß die 
Photometrie eines kleinen Spektralbereiches möglich ist, deshalb sind 
sie mit einem Spektralapparat kombiniert (Spektralphotometer). Für 
das unsichtbare Spektralgebiet kann die Untersuchung durch Ver- 
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