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Indigo. 223
Statt Monochloressigsäure kann Formaldehyd, Natriumbisulfit und
Cyankali im Sinne folgender Gleichungen verwandt werden:
—COONa —COONa &
+ CH,0 + HSO,Na — m a a + KON
% — NH, Form- Natrium- —NH—-CH,—80,Na
aldehyd bisulfit
methylanthranil-»-sulfon- Cyankali
saures Natrium
—COONa —COONa
———>
—NH-—-CH,ON _verseift —NH—CH,—CO0OH
@-ceyanmethyl-anthranil- phenylglyein-o-carbon-
saures Natrium saures Natrium
Beide Verfahren sollen etwa gleichwertig sein.
Aber auch die Heumannsche Synthese in ihrer ursprünglichen
Gestalt mit Phenylglyein konnte ihre Auferstehung finden, als Pfleger
in der Deutschen Gold- und Silberscheideanstalt in Frankfurt
a. M. zeigte, daß durch Verschmelzen des Phenylglycinkaliumsalzes mit
Natriumamid bei nur 180—210° die Ausbeute an Indigo zufrieden-
stellend e
S COOH
Be | — Indieo
On —NH, —NH—CH, =
Benzol L itrobenzol Anilin Phenylelycin
Das Natriumamid NH,Na kann in der Schmelze aus Natrium unter
Einleiten von Ammoniak selbst erzeugt werden.
Endlich hat die Badische Anilin- und Sodafabrik! ein weiteres Ver-
fahren ausgearbeitet:
CH,=CH, — CI—CH,—CH,—OH + nn -U) 2
Äthylen (Chlor- —NH, — NH—CH,—CH,—0OH
kalk Oxäthylanilin
+C0,)
ei a) ;
Die Indigosynthese von Vi Er © Bi Iueo
Sandmeyer? (Gy) baut . Na
sich ebenfalls auf das Anilin Bene Indoss]
auf. Ursprünglich wollte er ar
den unbekannten Aldehyd C,H,—NH—CH °—CHO darstellen und für
die Synthese verwenden. Im Ver lauf seiner Versuche fand er, daß Chloral,
Anilin und salzsaures Hydroxylamin bei Anwesenheit von über schüssigem
freien Anilin Isonitroso-äthenyl-diphenylamidin liefert:
2 C4H,NH, + CHO--CC, — (CH,NH),CH-—CCH, + NH,OH —
(Trichlor-äthenyl-diphenylamin)
OH— N=CH—CC], + 2C,H,NH, > a
(Isonitroso-äthenyl-diphenylamidin)
Bei der Einwirkung von
Schwefelsäure auf letz- ee HS =D
tere Verbindung bildet N? YO-NH- C;H,;
sich Isatin- &-anilid (I). (I)
1 DRP. 163043 (B) Frdl. 8, 391. — DRP. 171172 (B) Frdl. 8, 411. —
— ? Sandmeyer: Z. Farben u. Textilchem. 2, 129 (1903).