Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

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Thioindigo und Abkömmlinge. 229 
und von Metallen gleichzeitig reduzieren und in entsprechende Ester 
verwandeln kann!. Auch aus anderen Küpenfarbstoffen — indigoiden 
wie Anthrachinonküpenfarbstoffen — können solche ‚Indigosole‘“ ge- 
wonnen werden. 'Der Vorteil des Verfahrens beruht in der leichteren 
Durchfärbemöglichkeit, der besseren Reib- und Waschechtheit z.B. beim 
Indigo selbst und der Möglichkeit der Verwendung im Baumwolldruck. 
Indigosol 0 entspricht dem Indigo selbst, Indigosol 4 B dem Indigo 
4 B, Indigosolorange HR dem Helindonorange R (s. dort) und Indigo- 
solbrillantrosa R dem Indanthrenbrillantrosa R. 
b) Thioindigo und Abkömmlinge. Die einzigartige Stellung des In- 
digos hat sich bis zum Jahre 1906 erhalten, wo Friedländer den Er- 
Schwefel vornahm und zu einem neuen Farbstoff s | 
von roter Farbe kam, welcher den nicht eindeu- I ı 
tigen Namen ‚„Thioindigo“ erhielt. Seine Kon- BD. ® 
stitution ist aus der Darstellung als ein Bis-thionaphthen-2-2’-indigo (I) 
erwiesen. 
Bei dem Ausbau? der Gruppe wie ihrer wissenschaftlichen Deutung 
war die beim Indigo geleistete Arbeit übertragbar. Auch die ent- 
sprechenden Abbau-. und Aufbauprodukte finden sich hier wieder, so 
z. B. das dem Isatin ähnliche Diketo-dihydro-thionaphthen, auch Thio- 
naphthenchinon genannt, (II) und das 3-Oxythionaphthen (III). 
(II) e co (III) Os Dir Ö C-OH (IV) D ‚CH 
| a 2; | | 
‚yco CH; \/CH \ /CH 
S S S S 
Als Muttersubstanz ist das Thionaphthen (Benzthiophen) (IV) an- 
zusprechen, das sich im Steinkohlenteer findet. Die Methoden der 
(V) _C00H (VI) 
ES 090008 80H, 6008 
Darstellung gliedern sich in solche, welche von Arylthioglykol-o-carbon- 
säuren ausgehen (V), und in andere, welche Arylthioglykolsäuren (VI) 
zur Grundlage haben. 
.satz der Iminogruppen im Indigomolekül durch 0 co 00 v 
a) Methoden 
mit Hilfe von Aryl-thioglykol-o-carbonsäuren. 
Diese Säuren sind darstellbar z. B. durch Behandeln diazotierter 
Anthranilsäure mit xanthogensauren ‚Salzen, Verseifung und weitere 
Einwirkung von Chloressigsäure: 
—C00H ‚0C,H, —COOH —CO0H 
+ 8X > IM > 
=N.cı NSK —82-.08:2-.00H, —SH 
| — COOH 
00H, 00068" > it 
80H, —C00H 
1 Pat.-Anm. 8. 71101 (Scottish Dyes) Frdl. 16, 1134; S. 78657 (Scottish Dyes) 
Frdl. 1%, 1087. — E. P. 258626 Chem. Zbl. 1928 IL, 1826. — E. P. 277398 Chem. 
Zbl. 1928 I, 760 (Scottish Dyes: Soledone Colours). — ? v. Weinberg gibt im 
Nachruf auf Friedländer: Ber. dtsch. chem. Ges. 5%, A, 22 (1924) die Zahl der 
damals fabrizierten Farbstoffe an: 12 Thioindigos, 6 indirubinartige Farbstoffe und 
14 weitere indigoide. 
 
	        
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