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16 Einleitung.
Saure Farbstoffe, das sind Salze von Farbstoffsäuren (der saure Anteil
enthält den Farbstoff), meist Natriumsalze, färben die tierische Faser im
sauren Bade unmittelbar an, die pflanzliche so gering, daß eine Verwen-
dung dieser Farbstoffklasse für die letztere Faser nicht möglich ist.
Substantive Farbstoffe (auch Direktfarbstoffe, Salzfarbstoffe genannt)
sind saure Farbstoffe bestimmter Konstitution, deren Gruppenmerkmal
darin besteht, daß sie als Alkalisalze die pflanzliche Faser im neutralen
oder schwach alkalischen Bade unmittelbar ohne Vorbeize anfärben.
Die tierische Faser wird von ihnen fast immer angefärbt, so daß sie
auch für Mischgewebe, wie Halbseide, Halbwolle, Kunstseide -Wolle usf.,
Verwendung finden können.
Beizenfarbstoffe sind Farbstoffe, bei welchen die Erzeugung einer
Komplexverbindung mit der Beize möglich ist (s. später bei der Theorie
der Färbung), sie färben alle Fasern nur nach Vorbeize an. Eine Abart
ist die nachträgliche Befestigung geeigneter saurer Farbstoffe auf der
tierischen Faser mittels nachträglicher Beizung. Auch bei substantiven
Farbstoffen wird vielfach eine nachträgliche Behandlung der Färbung
auf der Faser mit Metallsalzen zur Verbesserung der Echtheit, aller-
dings nicht mit dem gleichen Erfolge wie bei der tierischen Faser,
vorgenommen.
Entwicklungsfarbstoffe sind solche, bei welchen die Erzeugung des
Farbstoffes auf der Faser geschieht. Man behandelt die Faser nach-
einander mit den einzelnen Komponenten, aus welchen der Farbstoff
entstehen soll. Das Verfahren kommt in größtem Maßstabe für die
pflanzliche Faser in Betracht (Naphthol AS, Anilinschwarz).
Schwefelfarbstoffe sind wasserunlösliche Farbstoffe, welche durch
Behandlung organischer Verbindungen mit Schwefel entstehen (daher
der Name) und deren gemeinsames Verhalten darin besteht, daß sie
fast immer durch Behandlung mit Schwefelnatriumlösung im Färbebad
durch Reduktion löslich werden. Das Reduktionsprodukt zieht auf die
Faser auf und der Farbstoff wird durch den Sauerstoff der Luft auf der
Faser wieder abgeschieden. Die Schwefelfarbstoffe kommen nur für
die pflanzliche Faser in Betracht.
Küpenfarbstoffe sind wasserunlösliche farbige Verbindungen, welche
durch einen Reduktionsvorgang mittels Hydrosulfit in eine wasserlös-
liche Verbindung übergehen, die Lösung heißt Küpe. Diese Verbindung
muß Verwandtschaft zur Faser haben, so daß sie auf der Faser aufzieht;
der Sauerstoff der Luft oxydiert dann diese Leukoverbindung (von
Aevxös — farblos) auf der Faser zu der ursprünglichen farbigen Ver-
bindung. Das Verfahren findet in immer steigendem Maße für die
pflanzliche, aber auch für die tierische Faser Anwendung. Indigosol-
farbstoffe sind Estersalze dieser Leukoverbindungen, welche in dieser
Form wasserlöslich sind und auf die Faser aufziehen. Die Abspaltung
der Estergruppe und Oxydation zum Farbstoff vollzieht sich auf der
Faser mit Hilfe von Verseifungs- und Oxydationsmitteln.
Über den Färbevorgang (Theorie des Färbens!) haben sich heute
aus der Fülle der Arbeiten bestimmte Vorstellungen ergeben, welche
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2 Val. z.B. Kurt H. Meyer: Zur Chemie und Physik der Färbevorgänge.
Naturwiss. 15, 129 (1927); Melliands Textilberichte 6, 737 (1925); %, 29, 605
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