Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

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Azofarbstoffe. 
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Eisensalzen bilden die Verbindungen grüne, mit Chromsalzen braune 
Lacke. 
Einzelne Farbstoffe. Solidgrün O (M) (Elsässergrün, Resoreingrün) 
ist das Dinitroso-resorcin (I) und entsteht aus Resorein. 
Gambine erhält man aus 1- und 2-Naphthol mittels Nitrosierung, 
und zwar ist Gambin R das 2-Nitrosoderivat des 1-Naphthol (ID). 
0) 0 N-OH N--OH 
|| || || || 
ES-N OH ac non NN=0 BO 09 
Ile ll | 
u, SL VW SZ 
N:OoH (OD) (IH) (IV) 
Gambin Y (Viridon FE [M]) dagegen das Derivat des 2-Naph- 
thols (III). 
Gambin B wird aus 2-7-Dioxynaphthalin erhalten (IV). 
Endlich wäre das Naphtholgrün B zu erwähnen. Es wird durch 
Behandeln von 2-Naphthol-6-sulfosäure mit salpetriger Säure dar- 
gestellt, wobei eine Verbindung der Konstitution (I) 
; 2 : er: . = N.OH 
entsteht, die mit Eisenchlorid in ein Salz übergeführt (D | 
wird, in welchem eine komplexe Eisenverbindung an- ee) 
zunehmen ist. Durch die Gegenwart der Sulfogruppe Bo, |) 
ist sie wasserlöslich und dient als saurer Wollfarbstoff, 
während alle anderen Farbstoffe dieser Gruppe im Baumwolldruck 
Verwendung finden. 
Auch als Lackfarbstoffe finden die Chinonoxime Verwendung, so 
das Eisensalz des 1-Nitroso-2-naphthols als Pigmentgrün B (B) und 
Produkte, welche durch Oxydation von in 8-Stellung nicht oder mit 
Chlor substituierten 1-2-Naphthylendiaminsulfosäuren mit Eisensalzen 
entstehen [Hansagrün G (M)]. 
Azofarbstofie. 
Allgemeine Gesichtspunkte. 
Begriffsbestimmung und Bildung. Die"Azofarbstoffe enthalten min- 
destens einmal zwei durch doppelte Bindung miteinander verbundene 
Stickstoffatome, die Azogruppe —N=N—. 
Durch die Möglichkeit, die verschiedensten Reste (insbesondere 
carbocyclische und heterocyclische) mit der Azogruppe zu verbinden, 
ist die große Zahl der Vertreter dieser Gruppe begründet. 
Die Gruppe der Azofarbstoffe ist eine der bedeutendsten der Farb- 
stoffehemie. Die einfachste Verbindung der aromatischen Reihe, welche 
die Azogruppe enthält, ist das Azobenzol C,3H,—-N=N—C,H,, der 
einfachste Azofarbstoff wird durch Einführung einer Hydroxyl- oder 
Aminogruppe in das Azobenzol erhalten. 
Azoverbindungen entstehen aus Nitro- bzw. Azoxyverbindungen 
durch gelinde alkalische Reduktion, z. B.: 
GH,NO, > GH,--N=N-0H, — GH, -N—-N-6;H, 
Nitrobenzol I Azobenzol 
Azoxybenzol OÖ 
BR ERBE EST ET 
  
  
 
	        
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