Full text: Künstliche organische Farbstoffe (1. Band)

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Kupplung mit Phenolen. 33 
v. Auwers fand weiter, daß der 2-Naphthol-methyläther bei der 
Kupplung Methylalkohol YN/S PINS 
abspaltet, was aber auch | | roH.. > | | | sr ı GLoH 
neben der K. H. Meyer- oe 
schen Deutung!: ae S: NN_R 
immer noch die folgende zuläßt: 
INS INS INS 
| | ieh Fr | | | o Nee a | längst 
Se 4 an 5 u... NVNZ 
R—N—N OH NER 
Auch der quantitative Unterschied in der Kupplungsfähigkeit von 
Phenolen wird bei Annahme primärer Addition an den Sauerstoff ver- 
ständlich erklärt, weil der schwer beladene Sauerstoff der Alkoxyl- 
gruppe weniger Restaffinität übrig hat als der Sauerstoff der Hydroxyl- 
gruppe. Die von K. H. Meyer? aufgefundene Tatsache, daß ungesättigte 
aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Butadien wie auch sogar aroma- 
tische, z. B. Mesitylen, kupplungsfähig sind, zeigt, daß in diesem Falle 
jedoch allein die Doppelbindungen die Vermittlung der Kupplung 
übernehmen: 
CH,=CH--CH—CH,-+0H--N—-N-R — CH,=CH--CH(OH)—CH, N—N—R 
— (CH,=CH—-CH—=CH—N=N—R-+H,0 
Danach ist jedenfalls eine einheitliche Auffassung des Reaktions- 
verlaufes? nicht statthaft, denn beide Arten erscheinen denkbar. 
Bei der technischen Herstellung wird das Bemühen sein, die Be- 
dingungen zu ermitteln, unter denen sich aus der primären Additions- 
verbindung die Azoverbindung möglichst schnell und quantitativ bildet. 
Zieht man die Theorie der konjugierten Doppelbindungen in Betracht, 
so ist ferner klar, warum der Eintritt des Azorestes in p-Stellung zur 
Hydroxylgruppe (1-4-) der begünstigtste ist und weshalb die o-Stellung 
(1-2-) bei besetzter p-Stellung allein in Frage kommt, während ein 
Eintritt in die m-Stellung (1-3-) nie beobachtet worden ist. Eine Be- 
trachtung des Benzolringes lehrt nämlich, daß man, vom Sub- : 
stituent (OH) in 1-Stellung ausgehend, die doppelten Bindungen 6 
als konjugierte Bindungen auffassen kann, so daß die bei diesen 3 
beobachteten Gesetzmäßigkeiten, nämlich Bevorzugung der 1-4- ; 
bzw. 1-2-Stellung, auch hier zutreffen. Daß die Doppelbindung wirklich 
von maßgebendem Einfluß ist, lehrt der Fall des 2-Oxy-1-4-naphtho- 
chinons*, welches in der Stellung 3 kuppelt, weil eben durch die besondere 
Konstitution eine Doppelbindung zwischen Stellung 2 und 3 besteht: 
1 Vgl. hierzu auch Karrer: Ber. dtsch. chem. Ges. 48, 1403 (1915). — 
2 K.H. Meyer: Ber. dtsch. chem. Ges. 5%, 1471 (1919). — K. H. Meyer, 
Tochtermann: Ber. dtsch. chem. Ges. 54, 2283 (1921). Die Kupplung. des 
Mesitylen ist mit der Diazoverbindung des Pikramides ausgeführt, auch m-Xylol 
und Toluol, 1-Methylnaphthalin und Anthracen geben mit dieser Diazokomponente 
Farberscheinungen, Benzol jedoch nicht. — ® Vgl. aber hierzu den während des 
Druckes bekannt gewordenen Vortrag von Wizinger: Z. angew. Chem. 46, 757 
(1933). — * Kehrmann, Goldenberg: Ber. dtsch. chem. Ges. 30, 2125 (1897). 
Mayer, Farbstoffe. 3. Aufl. Bd.1. 3 
  
  
  
  
 
	        
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