100 Heterocyelische Verbindungen.
farbstoff sowie die Xanthonfarbstoffe. Die den Blütenfarbstoffen zu-
grunde liegende Stammsubstanz ist das y- oder 1-4-Pyran! (I)
CH, CH, co CH
Te
HC\ /CH NV \) u NN
Ö Ö Ö
(I) (619) (IH) |
Ac
(IV)
Von dem entsprechenden «-ß-Benzo-y-Pyran (II) leiten sich die genannten
Farbstoffe ab und zwar in der Weise, daß einerseits wieder Oxo-
verbindungen vom Typus des Chromon (III) für die gelben Farbstoffe,
andererseits Benzopyryliumsalze vom Typus (IV) für die roten und
blauen Farbstoffe in Frage kommen. Jedoch ist allen in der Natur vor-
kommenden Farbstoffen mit Ausnahme von Daphnetin noch mindestens
ein zweiter Benzolrest eigen, so daß die Grundstoffe (V—VII) in
0 0 oO ED
| | ||
L — AN z BEER NS f / n > N 4 R \ \ x L NS IN /CH,
So a
a | N eh | ]
IE NLSTL NANSGLEES , NY NZNZ NINE
Ö Ö oO Ö Ö
Flavon Isoflavon (seltener) | i Xanthon (IX)
(V) (vI) Ac (vIn)
Flavyliumsalz
(VII)
Rechnung zu setzen sind. Rot- und Blauholzfarbstoff leiten sich
von einem System ab, in welchem ein Indankern mit einem Chromankern
kondensiert ist, das man als Hydrindenochroman (IX) bezeichnen kann.
a) Farbstoffe mit fünfgliedrigem Ring.
Vulpinsäure. Dieser Farbstoff? ist in Flechten wie Letharia
vulpina, Cetraria tubulosa, in Cypheliaceen, Calyciaceen, Parmeliaceen,
Usneaceen u.a. enthalten. Der Name Fuchsflechte rührt daher, weil
die Flechte wegen ihrer Giftigkeit in Skandinavien zum Vergiften von
Füchsen verwandt wird. Der Farbstoff hat die Formel C,H,0; (gelbe
Blättehen vom Smp. 148°) und ist der Methylester der Pulvinsäure
C,sH150;, welche eine Lactoncarbonsäure der Formel:
COOR OH
N Eu R=H Pulvinsäure
Gel, —0= ande ai R=CH, Vulpinsäure
er
ist.
CH 1 Nur eine einzige Verbindung mit Farbstoffeigenschaften ist bis
HOCH jetzt in der Natur aufgefunden worden, welche sich vom «- oder
| | 1-2-Pyran (I) ableitet. — ° Ältere Literatur V.Meyer-P. Jacobson:
HC\ CH, Lehrbuch der organischen Chemie, II, 2, 5.268; hauptsächlich Spiegel:
OÖ Ber. dtsch. chem. Ges. 13, 1629, 2219 (1880); 14, 1686 (1881); 15, 1546
(I) (1882); Liebigs Ann. 219, 1 (1883).