102 Heteroeyelische Verbindungen.
insgesamt in etwa 70 Arten. Die Säure bildet gelbe Krystalle vom Smp.
202—204° und hat die Formel C,,H,,0,-. Aus den älteren Untersuchungen
steht fest, daß Usninsäure den Rest der Acetessigsäure enthält und beim
Erhitzen mit wasserhaltigen Lösungsmitteln einer Ketonspaltung unter-
liegt und in die Decarbo-usninsäure C,,H}s0, übergeht, welche keine
Carboxylgruppe mehr enthält, sondern ein Enol ist. Es ergeben sich
daraus Formeln für Usninsäure (I) und für Decarbo-usninsäure (II):
a on | nn C00H HO-0— | a
CH, -00-0=0(0H)—0— | C,H10; + H:0 CH,-00-0—C(0OH)—C | CuH,0,; — 00
(I) HO |
CH;—C0—CH=C(OH)—C | C1H10;
(II)
Die Eliminierung des Acetessigsäurerestes mittels Alkali entspricht der
Säurespaltung und liefert die Usnetinsäure C,,H,,0,, diese kann de-
karboxyliert werden und gibt ein Phenol Usnetol C,,;H,,O,, das unter
Verlust von Essigsäure in Usneol C,,H},0, übergeht:
C0O-—0-— 0 — | COOH HO—C—
| | Re | |
CH,—00-0=0(0H)—C— | C„H1,0, + 24:0 CH,—00—CH, -+ H000—C— | C,H10;
Usninsäure Usnetinsäure
HO—C— |
— 00, HC— | C,H,,0;
Usnetol
Usneol ist durch Synthese! seines Dimethyläthers als ein 4-6-Dioxy-
2-3-5-trimethyleumaron in seiner Konstitution bestimmt:
OCH, OCH, OCH,
HC N 0 N. 00—-CH, 1,0-— \— CH,
| | | Y N Y { S R 2) | Fu {
HO—\ OH + 01-CH--CH, > HO— © ‚CH—CH, > HO- N CH,
COOCH, C0O—CH; COOCH, COOCH,
OCH,
Ber 08
>H,00— or
Usnetol läßt sich durch stufenweise Einwirkung von Ozon und Alkali
zu C-Methylphloroglucin abbauen, was die Usneolformel leicht erklärt.
Für Usnetol ergibt sich die Formel
OH
l
H,0C— \—-0B,
HO—\ ne m 'H;
|
C6O—CH,
ı Qurd, Robertson: J. chem. Soc. Lond. 1933, 437, 715, 1173.