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108 Heterocyclische Verbindungen.
Nun kann Säure- und Ketonspaltung eintreten:
( -00-0H, N-CO0H
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r -60-08,-00-0.H, - Bee
| 2 65 er Oxyacetophenon Benzoesäure
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Salicylsäure Acetophenon
Man findet so vier Spaltprodukte aus Abkömmlingen des Flavon.
Auf diese Weise ergibt Abbau und Aufbau die Konstitution aller Flavon-
abkömmlinge.
Shibata und Kimotsuki! haben zuerst die spektrographischen
Verhältnisse in der Flavonreihe studiert. Danach sind zwei Absorptions-
bänder im Ultraviolett vorhanden, deren Länge und Tiefe sich in Ab-
hängigkeit von der Konstitution des Farbstoffes bringen läßt. Die
spektrographische Methode kann daher bei der Frage der Zugehörigkeit
eines Farbstoffes zur Flavonreihe und bei der näheren Untersuchung
wertvolle Dienste leisten.
In der Natur mag der Weg von den Zuckern zu den Flavonen führen,
Haworth? hat darauf hingewiesen, daß die Ringstruktur der normalen
Kohlehydrate der des Pyran entspricht. Man könnte sich dann die
Bildung dieser zur C,,-Gruppe gehörenden Farbstoffe? durch Konden-
sation von 2 Mol einer Hexose und 1 Mol einer Triose vorstellen. Die
Phenole stehen ja offenbar in einem engen Zusammenhang mit den
Zuckern, so können Pyrogallol und Phloroglucin aus Inosit durch Verlust
von drei Molekülen Wasser entstanden sein. Der Weg über die Isoprene
würde auch zu Verbindungen mit 15 Kohlenstoffatomen führen, jedoch
scheinen die vorhandenen Hydroxylgruppen von den Hydroxylgruppen
der Zucker herzurühren. Auch kann man daran denken, daß ein Phenol-
aldehyd mit Acetaldehyd zu Zimtaldehyd zusammentritt und dieses
Kondensationsprodukt sich mit einem Phenol verbindet. Auch diese
Kombination würde 15 Kohlenstoffatome ergeben. Die Phenolaldehyde
könnten aus einer Hexose und einem Mol Formaldehyd entstehen.
Vielleicht mag der Weg dann weiter über die Chalkone gehen, von
denen nahe verwandte Stoffe, z. B. Phloretin
7 0008,08,
|
Ho -oH \)0H
als Glucoside, z. B. Phloridzin, in der Wurzelrinde von Obstbäumen
gefunden wurden. Die Flavone lassen sich dementsprechend als Derivate
des «-y-Diphenylpropan auffassen. Sie kommen in den Pflanzen ebenfalls
fast ausnahmslos als Glucoside vor. Man nennt die Glucoside Antho-
xanthine, die zuckerfreien Farbstoffe Anthoxanthidine. Für die Zucker-
ı Zusammenfassende Darstellung und Literaturangabe: Rupe, Schaerer: in
Klein: Handbuch der Pflanzenanalyse, III, 2, S. 901. — ?2 Haworth: Ber. dtsch.
chem. Ges. 65, A 44 (1932). — ® Robinson: Proc. Univ. Durham 8, 14 (1927/28);
systematische Verbreitung und Vorkommen der Flavone: Hadders, Wehmer
in Klein: Handbuch der Pflanzenanalyse, III, 2, S. 928.