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Butin,(C,,H,0;, 7-3'-4’-Trioxyflavanon, co OH
farblose Nadeln vom Smp. 224—226°, fin- f in ai
det sich als Glucosid, das nicht isoliert HO— CH— 20H
: n NEN
wurde, in den Blüten von Butea frondosa Ö
und ist der unter dem Namen Tesu be-
kannte indische Farbstoff. Butin geht beim Kochen mit Kalilauge unter
Ringöffnung in das Chalkon Butein über:
RO CH CH N OH
#0 J-oH R on
Butein verwandelt sich mit Hilfe alkoholischer Schwefelsäure wieder
in Butin. Beim Kochen mit 50%iger Kalilauge zerfällt Butein in
Resacetophenon und Protocatechussäure. Die Synthese! gelingt aus
Dicarbo-äthoxy-kaffeesäurechlorid:
- N n
H,0,0—00—0— Te
1.0,05:00--0-4
und Resacetophenon.
Zur Gewinnung extrahiert man die Blüten mit siedendem Wasser
und zersetzt das Glucosid. Man erhält etwa 2% Butin.
Matteucinol? (I), C,H1s0;, 5-7-Dioxy-6-8-dimethyl-4’-methoxy-
flavanon, farblose Nadeln vom Smp. 174°, ist in den Blättern von
Matteucia orientalis enthalten. Die Kalischmelze liefert 2-4-Dimethyl-
phlorogluein und p-Metoxyzimtsäure. Aus diesen beiden Komponenten
OH OH,
[00 08
H, za \\cH, H0— Y CH,
HO—\ Ri CH— —0OCH, HO—\_\ cCH—
| Kies
H,C H,C
(I) (II)
wurde die Verbindung wieder aufgebaut. Daneben findet sich noch das
Desmethoxymatteucinol C,,H,0,, hellgelbe Platten vom Smp. 200°,
welches 5-7-Dioxy-6-8-dimethylflavanon ist (II). Seine Synthese gelang
aus 2-4-Dimethylphloroglucin und Zimtsäure.
Matteucinol und Desmethoy-Matteucinol sind die einzigen bisher
i ö Bi i ee. : &
bekannten optisch aktiven natürlichen Flavonderivate [a] 5 = —39,47°
(Aceton) bzw. — 50°. Daher erklären sich die zwischen künstlichen und
natürlichen Produkten bestehende Schmelzpunktsunterschiede, welche
nach der Racemisierung der natürlichen Produkte verschwinden.
Zur Darstellung werden die Blätter mit Aceton extrahiert, die Reini-
gung und Trennung ist umständlich, weil die beiden Verbindungen Misch-
krystalle bilden.
! Shinoda, Sato, Kawagoye: J. pharmae. Soc. Jap. 49, 123 (1929); vgl.
deren Bemerkung über die Synthese aus Protocatechualdehyd von Göschke,
Tambor: Ber. dtsch. chem. Ges. 44, 3502 (1911). — *? Munesada: J. pharmac.
Soc. Jap. 1924, 12. — Fujise: Sci. Pap. Inst. physic. chem. Res. Tokyo 11,
111 (1929). — Fujise, Nishi: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 929 (1933). — Fujise,
Kubota: Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 1905 (1934).
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Trioxyflavone und Trioxyflavanone. 115
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