Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

  
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120 Heterocyclische Verbindungen. 
als Glucosid Hesperidin C,sH,,O,;, farblose Nadeln vom Smp. 252°, ge- 
bunden in 7-Stellung an Rhamnose vor. Bei der alkalischen Spaltung 
liefert Hesperitin Phloroglucin und Isoferulasäure (I). Die Synthese 
1,00. N steht noch aus. Zur Gewinnung geht man 
| von unreifen bitteren Orangen aus, die mit 
HO—\ —CH=CH—C00H kaltem Wasser extrahiert werden. 
(I) 
Pentaoxyflavone. 
Triein (II)!, C,H, .0,, 5-7-4’-Trioxy-3’-5’-dimethoxyflavon, hellgelbe 
Nadeln vom Smp. 288°, findet sich im Khapliweizen Triticum dicoccum. 
Die Spaltung ergab Phlorogluein und Syringasäure (III). Das 5-7-3’- 
4'-5’-Pentaoxyflavon, welches den Namen Tricetin erhalten hat, wurde 
Bi OH HO 0 
So | 73] 
LA Y DR H,C0O— NOCH, rY mi or 
| > 3 B 
HO—A A, < B N Bu _ A X I— )H 
OCH; COOH 
(al) (III) 
synthetisiert aus 3-4-5-Trimethoxy - benzoesäureanhydrid und Phlor- 
acetophenon mit nachfolgender Entmethylierung. Eine weitere Syn- 
these * führte vom Phloracetophenon und der O-Benzylsyringasäure 
schließlich zum Tricin. Triein färbt hellgelbe Töne auf aluminium- 
gebeizter Wolle. Zur Darstellung dient der Alkoholauszug der Blätter. 
Morin (IV)®, C,;H100,, 3-5-7-2’-4’-Pentaoxyflavon, gelbe Nadeln vom 
Smp. 290°, ist der färbende Bestandteil des Gelbholzes von Morus tinctoria 
(Färbermaulbeerbaum) aus Amerika und Indien. Bei der Spaltung 
mit Alkali wurde Phloroglucin und ß-Resorcylsäure erhalten. Die 
Synthese * gelingt aus Phloracetophenon-dimethyläther und 2-4-Di- 
methoxybenzaldehyd. 
Man verwendet einen Extrakt für chromgebeizte Wolle, die Färbungen 
sind wasch- und walkecht, aber wenig lichtecht. Auf Baumwolle wird 
Morin für die Herstellung von Olive mit Alaun, Kupfer oder Eisen als 
Beize verwandt. Im Baumwolldruck be- 
ap nutzt man reines Morin (Kalikogelb). 
(N——00-—— ‘—OH Als Begleiter des Morin im Gelbholze tritt 
wo om \0oH Maclurin (Moringerbsäure) C,,H,00,, blaß- 
An‘ gelbe Krystalle vom Smp. 220—222° auf, 
das 2-4-6-3’-4'-Pentaoxybenzophenon (V), 
welches durch seine Löslichkeit in heißem Wasser von Morin getrennt 
werden kann. Maclurin zerfällt beim Erhitzen mit Alkalien in Phloro- 
glucin und Protocatechusäure, die Synthese gelingt aus Protocatechunitril 
und Phloroglucin °. 
2 Anderson, A. G. Perkin: J. chem. Soc. Lond. 1931, 2624. — Anderson: 
Canadian J. Res. 7, 285 (1932); 9, 80 (1933); vgl. auch Badhwar, Kang, Ver- 
kataraman: J. chem. Soc. Lond. 1932, 1107. — ? Gulati, Venkataraman: 
J. chem. Soc. Lond. 1933, 942, 1644. — 3 Schultz: Farbstofftabellen, 7. Aufl., 
I, 8. 627, Nr 1366. — * Erste Synthese: v. Kostanecki, Lampe, Tambor: 
Ber. dtsch. chem. Ges. 39, 625 (1906). — 5 Hoesch, v. Zarzecki: Ber. dtsch. 
chem. Ges. 50, 462 (1917).
	        
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