Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

  
  
  
  
162 Heterocyclische Verbindungen. 
in Betracht kommt. Nakaoki! beschreibt das Vorkommen in der 
japanischen Droge To-Yaku aus Swertia japonica Makino, dem japanischen 
Chirettakraut, er gibt aber den Smp. mit 267° an. 
Zur Herstellung dient ein Alkoholauszug der Enzianwurzeln. Ein 
weiteres Xanthonderivat soll dem Farbstoff Datiscetin (s. dort) bei- 
gemengt sein. 
Mangostin?. Inden Fruchtschalen von Garcinia mangostana aus der 
Familie der Guttiferae, einem in den Tropen angebauten Baume ist 
der Farbstoff Mangostin, gelbe Nadeln vom Smp. 181° enthalten. In 
den zahlreichen Arbeiten über seine Konstitution werden folgende 
Summenformeln genannt: C,H»0, (Liechti, ferner Yamashiro?), 
C,;H,,0, (van Scherpenberg und Hill, ferner Murakami®), C,;H1s0, 
(Dekker) und C,H,,0, (Dragendorff); den am weitesten fortgeschrit- 
tenen Einblick in die Konstitution erhielt Murakami, der allerdings 
die Ergebnisse der früheren Arbeiten verwerten konnte. Die von ihm 
bevorzugte Formel C,H,,0, ist gestützt durch Molekulargewichtsbestim- 
mung mittels Einführung fremder Elemente in das Molekül. Mangostin 
enthält eine Methoxygruppe und drei Hydroxylgruppen, davon scheint 
wenigstens eine Hydroxylgruppe aromatisch und der in den Oxyxan- 
thonen und Oxyflavonen zur Carbonylgruppe o-ständigen Hydroxyl- 
gruppe vergleichbar. Die Hydrierung lieferte ein Tetrahydroderivat. 
Mit alkoholischem Kali erhält man Isoamyl- 
OCH, En alkohol, Methylheptenol und ein phenoli- 
HO _ N CH, -CH=C(CH,), sches Produkt C,,H,,0, mit einer Methoxy- 
| | - gruppe und zwei Hydroxylgruppen, dessen 
NA Dimethylderivat bei der Oxydation 2-3-5- 
OH Trimethoxybenzoesäure ergibt (Konstitu- 
tionsbeweis durch Synthese dieser Säure). 
Das Dihydroderivat der Verbindung C,H,;0; liefert bei der Oxydation 
Isocapronsäure; das Phenol dürfte die Formel (I) besitzen. 
Bei der Alkalischmelze des Mangostin erhielt Yamashiro eine Ver- 
bindung C,sH1;0;, welche eine Methoxy- und drei Hydroxylgruppen 
enthält und bei nochmaliger Schmelze mit Alkali Phloroglucin liefert. 
Murakami gibt der Verbindung die Formel C,,H}s0, und die Kon- 
stitutionsformel eines Xanthonderivates (II). 
  
C,H, (III) 
je HO Oo IX & Ö EL, 
H0:.:0:: 05H, H\| | CH, 
ek en 
NY 00H, f. Y Y N--0CH, 
| a kai 
HL | AN ya: HO— \ ns yH 
  
ı Nakaoki: J. pharmac. Soc. Jap. 1927, Nr 540, 27. — * Schmid: Liebigs 
Ann. 93, 83 (1855). — Lichti: Arch. Pharmaz. 229, 426 (1891). — Scherpen- 
berg: Rec. Trav. chim. Pays-Bas 35, 346 (1915). — Hill: J. chem. Soc. Lond. 
107, 595 (1915). — Dekker: Rec. Trav. chim. Pays-Bas 43, 727 (1924). — 
Dragendorff: Liebigs Ann. 482, 280 (1930); 487, 62 (1931). — ® Yamashiro: 
Bull. chem. Soc. Jap. 7, 1 (1932). — * Murakami: Proc. imp. Acad. Tokyo 7, 
254, 311 (1931); Liebigs Ann. 496, 122 (1932). 
  
  
   
    
Tl
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.