Farbstoffe aus Pilzen. 175
Lycoperdon gemmatum Batsch. Er besteht aus schwarzbraunen Krystall-
nadeln von der Zusammensetzung C,,H,50-, als Zucker wurde Glucose
festgestellt. Beim Schmelzen mit Kali entsteht p-Oxybenzoesäure.
Wasserstoffsuperoxyd liefert Homogentisinsäureanhydrid.
Zur Darstellung dient der Ätherauszug des getrockneten Pilzpulvers.
Monascin!, Monascorubrin und Monascoflavin? («- und
ß-Oryzaerubin).
Der rote Reis, der in Ostasien durch Züchtung eines Pilzes aus der
Gruppe Telebolae mit Namen Agkhak oder Monascus purpureus Wentü
auf Reis hergestellt wird, enthält einen roten Farbstoff?, welcher zum
Rotfärben von Getränken und Eßwaren in China Verwendung findet.
Nach den Untersuchungen von Karrer! sind es zwei Farbstoffe (wie
auch schon von Hibino vermutet), ein tiefbraunroter, dessen Rein-
darstellung nicht geglückt ist und ein tiefgelber, Blättehen vom Smp.
135—140°, der den Namen Monascin erhalten hat. Die Molekular-
gewichtsbestimmungen und Analysen stimmen am besten auf C,H,0s,
die Verbindung ist aber sehr empfindlich. Sie ist methoxylfrei, die
alkalische Lösung zersetzt sich schnell, die Acetylierung ist nicht geglückt.
Als Oxydationsprodukte scheinen niedere Fettsäuren aufzutreten. Der
Farbstoff scheint großenteils aliphatische Struktur zu besitzen.
Nishikawa? hat aus dem Mycelgeflecht des Pilzes einen Farbstoff
isoliert, Monascorubrin C„H,,O,, rote Prismen oder Nadeln vom Smp.
136° und daraus ein Dihydroderivat, beide Verbindungen sind links-
drehend. Mit Wasserstoffsuperoxyd entsteht ein gelber Farbstoff Monasco-
flavin C,,H30,, rhombische Blättehen vom Smp. 145°, der auch aus
altem Pilzmycel erhalten werden kann, daraus ein Dihydroderivat. Beide
Verbindungen sind stark rechtsdrehend. Die Kalischmelze des Monasco-
rubrin ergab Fettsäuren, darunter Capronsäure. Monascorubrin enthält
eine Doppelbindung, eine gerade Kette von 6 Kohlenstoffatomen und
vermutlich einen Benzolkern.
Die Darstellung geschieht nach Karrer durch Ätherextraktion.
Farbstoff aus Polysaccum pisocarpium®. Diesem Pilzfarb-
stoff wurde die Formel C,,H,O, oder C,,H,0, zuerteilt und für ihn die
Konstitution eines Tetraoxyanthrachinon oder Dioxynaphthochinon vor-
geschlagen. Kögl® hält die Annahme eines Anthrachinonderivates für
unwahrscheinlich. Der Farbstoff ist nur amorph und aschehaltig ge-
wonnen worden. Ein weiterer Farbstoff aus Polysaceum crassipes® dürfte
mit dem vorgenannten vielleicht identisch sein.
Die Isolierung geschieht in beiden Fällen aus einem Alkoholextrakt.
Ein Farbstoff aus Bacterium brunneum? soll die Zusammensetzung
CsH,,0, haben.
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