Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

   
Chlorophyll. 207 
es ist allomerisiert, letzteres hat nach dem Verdampfen des Alkohol 
seine Krystallisationsfähigkeit verloren und gibt ebenfalls keine Phasen- 
probe mehr. Bei der alkalischen Verseifung und Fraktionierung mit 
Salzsäure erhält man viel schwächer basische Chlorine und Rhodine. 
Conant! fand, daß bei der Allomerisation ein Molekül Sauerstoff ver- 
braucht wird. Die Allomerisation kann auch durch Benzochinon ? her- 
vorgerufen werden. Fischer ? glaubt, daß bei der Allomerisation eine 
Doppelbindung zwischen dem y-Kohlenstoffatom und dem Kohlenstoff- 
atom 10 entsteht. Die braune Phase stellt sich dann so dar, daß die 
Carbonylgruppe in Stellung 9 sich enolisiert, wobei das Wasserstoffatom 
in Stellung 10 wandert. So ist die Möglichkeit für die Bildung eines 
Alkalisalzes gegeben. Allomerisiertes Chlorophyll hat kein Wasserstoff- 
atom mehr in Stellung 10, daher ist keine Enolisierung und keine Bildung 
eines Alkalisalzes möglich. 
Das Phytol haftet am Propion- N N 
5 2 NED 
säurerest des Pyrrolkern IV, wie a f BIG —0- { NG 
in a Formel angezeigt. Der Be- OH, Os —_0H, 
weis? stützt sich auf die Tatsache, | 00 | GaOm oder OK 
dab Phaeophorbid a in Pyridin GOOCH, GOOCH, 
erhitzt freies Phy lloery thrin und Allomerisierte Enolisierung und Bildung 
Phaeoporphyrin a, gibt. DieMeth- Verbindung der braunen Phase 5 
oxygruppe muß daher ursprünglich 
an der Carboxylgruppe des isocyclischen Ringes gestanden haben und für 
den Phytolrest bleibt nur die Stellung an dem Propionsäurerest übrig. 
Die Konstitution des Chlorophyll b steht noch nicht völlig fest. Der 
alkalische Abbau ® hat ein entsprechendes Ergebnis wie bei Chlorophyll a 
gezeitigt. Die Übertragung der Oxoreaktion ? ist gelungen. In der zu- 
letzt von Fischer ® aufgestellten Formel war eine Oxymethylengruppe 
angenommen, neuerdings? wird auch hier eine Äthylidengruppe in Er- 
wägung gezogen; der isocyclische Ring ist in gleicher Anordnung wie bei 
Chlorophyll a, weil durch Methanolyse Rhodin-g-trimethylester entsteht. 
Die Bearbeitung des ganzen Gebietes ist durch die ungemein leichte 
Veränderlichkeit des Chlorophyll und seiner Derivate erschwert; so ist 
z.B. beim Arbeiten mit allen magnesiumfreien Chlorophylliderivaten 
Glas als Arbeitsgerät nicht immer brauchbar, weil in Berührung mit 
Alkali und gleichzeitig Schwermetallen leicht Komplexsalz gebildet 
wird, das die Präparate verunreinigt. Es ist aussichtslos, ohne Nach- 
" Conant, Kamerling, Steele: J. amer. chem. Soc. 53, 1615 (1931). — 
°® H. Fischer, Süß, Klebs: Liebigs Ann. 490, 38 (1931). — ® H. Fischer, Ried- 
mair: Liebigs Ann. 506, 107 (1933). — * H.Fischer: Liebigs Ann. 50%, 175 
(1933), und zwar S. 197. — Vgl. aber Stoll, Wiedemann: Helvet. chim. Acta 
17, 163 (1933), und zwar S. 167. — 5 Vgl. hierzu noch H. Fischer, Hasenkamp: 
Liebigs Ann. 513, 107 (1934) und zwar S$. 115. — ® Vgl. Treibs, Wiedemann: 
Liebigs Ann. 471, 146 (1929); ferner Conant, Dietz, Werner: J. amer. chem. 
Soc. 58, 4436 (1931). — Warburg, Negelein: Biochem. Z. 244, 9 (1932); neuere 
Arbeiten über Chlorophyll b: H. Fischer, Broich, Breitner, Nüssler: Liebigs 
Ann. 498, 228 (1932). — H. Fischer, Breitner, Hendschel, Nüssler: Liebigs 
Ann. 508, 1 (1933). — H. Fischer, Hendschel, Nüssler: Liebigs Ann. 506, 83 
(1933). — ° H. Fischer, Riedmaier, Hasenkamp: Liebigs Ann. 508, 224 
(1934), und zwar S. 226. — ® H.Fischer, Breitner: Liebigs Ann. 510, 183 
(1934); 511, 183 (1934); vgl. auch Stoll, Wiedemann: Helvet. chim. Acta 17, 
456 (1934). — ° H. Fischer, Hasenkamp: Liebigs Ann. 513, 107 (1934) 
und zwar S. 114. 
  
’ 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
EUPEFIET HE TTETTFEITSETEITTETEEITEESTOTTEITESTeTEI FIT PerIFIeOrTFEeeEnG 
Ei 
NEREENTEERER RETTET 
au 
LERRUNRUERRARRT AN 
iHr7e 
BEIBERENTHERSRERRFETTGS 
anzre" 
Ser 
ELLEFTIES STTEITIEOSeITTrerTeE Fee 
SETCHErETEeIEFENG
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.