Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

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210 Heterocyclische Verbindungen. 
Von dem im Menschenharn isolierten Indiggrün! wird angenommen, 
daß es der Struktur (I) entspricht. 
Antiker Purpur?, C,,H,0,N,;Br,. Die an den Küsten des Mittel- 
meeres heimische Schnecke Murex brandaris liefert ein Drüsensekret, 
das bei der Belichtung 6-6’-Dibromindigo (II) ergibt, 
(I) CH, welcher der wesentliche Bestandteil des antiken Pur- 
co N purs (Friedländer) ist. Denselben Farbstoff liefert 
N ES Murex trunculus, doch ist bei dieser Schnecke noch 
| | 0=6 | | die Anwesenheit einer gewissen Menge eines sich ähn- 
N % \Y lich verhaltenden mehr blauvioletten Produktes fest- 
| gestellt worden. Die Vermutung, daß es sich um 
CH, N-Methylderivate® des Dibromindigo handelt, konnte 
nicht bewiesen werden. Purpura haemostoma* von 
der phönizischen Küste liefert offenbar den gleichen Farbstoff, ebenso 
die Schnecke Purpura aperta (Blainv.) von der mexikanischen Westküste, 
wenn auch hier absolut sichere Identifikation nicht möglich war. Eine euro- 
päische Purpurschnecke Purpuralapillus?, 
aD N—0 0-— e die an den Felsküsten des atlantischen 
ae ___ | | pr Ozeans (Bretagne, Wales, Norwegen) 
SENL SA stellenweise häufi har 
NH NH stellenweise häufig vorkommt, scheint 
auch den gleichen Farbstoff zu liefern. 
In keinem Falle konnte aber bisher festgestellt werden, welches Vor- 
produkt die Drüse der Schnecke enthält. 
Die Färbungen zeigen ein rotstichiges Violett von unschönem Ton. 
Aus 12000 Schnecken Murex brandaris wurde 1,4 g Farbstoff erhalten. 
c) Abkömmlinge des Pyridin. 
Berberin®: 
  
HH HH HH 
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NZ SH V\\ocH TENENEN 
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) \ \ YN 
YN-0CH, N\/\-0CH; N Ren. 
Be Bell sh 
\-0CH, \ 00H, \\0CB;, 
Carbinolform Aldehydform Ammoniumform 
1 Benedicenti: Z. physiol. Chem. 53, 181 (1907). — Rastelli: Arch. internat. 
Pharmacodynam. Therap. 40, 482 (1931). — ? A. Dedekind: Ein Beitrag zur 
Purpurkunde. Weitere Literatur: Schultz: Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd. 1, 
S. 641, Nr. 1383; hauptsächlich: Friedländer: Monatsh. Ch. 28, 991 (1907); Ber. 
dtsch. chem. Ges. 42, 765 (1909); 55, 1655 (1922); Verh. Ges. dtsch. Naturforsch. 
1908. —? Ettinger, Friedländer: Ber. dtsch. chem. Ges. 45, 2074, 2081 (1912). — 
4 Lacaze-Duthiers: Archives de Zool. (3) 4 (1896). — 5 Altere Untersuchungen: 
Letellier: C. r. Acad. Sci. Paris 109, 82 (1891); 111, 307 (1891). — Schunk: 
J. chem. Soc. Lond. 35, 589 (1879). — Friedländer: Ber. dtsch. chem. Ges. 55, 
1655 (1922). — ® Literatur: Schultz: Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd.1, S. 633, 
Nr. 1873. — Winterstein-Trier: Alkaloide, 2. Aufl., S. 575. Berlin: Gebr. Born- 
träger 1931. Gewinnung: Ullmann: Enzyklopädie der technischen Chemie, 2. Aufl., 
Bd. 2, 8.290. Vorkommen: Rupe: Naturfarbstoffe, I, S. 240. 
  
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