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Lyochrome. 918
ob außer Lactoflavin noch weitere Vertreter existieren, weil die isolierten
Verbindungen dem Lactoflavin sehr ähnlich sind.
Zuerst hat Blyth ! den Farbstoff der Kuhmolke in unreinem Zustand
isoliert. Später haben Bleyer und Kallmann ? einen stickstoffhaltigen
Farbstoff aus Milch, das Lactochrom, beschrieben, weiter Banga und
Szent-Györgyi? ein goldgelbes Atmungs-Cofermentpräparat aus
Schweineherz-K.ochsaft, das sie Cytoflav nannten. Endlich haben War-
burg und Christian ? aus Hefe ein gelbes Oxydationsferment isoliert.
Das gelbe Ferment besteht danach aus einem kolloiden Träger und
aus der Wirkungsgruppe, einem reversiblen gelben Farbstoff, der von
dem kolloiden Träger mit Hilfe von Methanol abgelöst werden kann.
Die chemische Natur des kolloiden Trägers ist unbekannt. Von der
Wirkungsgruppe ist durch Bestrahlen in alkalischer Lösung ein Derivat 5
C;H750,N, (anfänglich war diese Formel nicht ganz sichergestellt) dar-
gestellt worden, das durch Erwärmen mit Barytwasser in Harnstoff
und eine Verbindung ® C,H,,O;N, gespalten wird. Das gelbe Ferment
ist ein sauerstoffübertragendes Ferment, aber auch ein solches der
sauerstofflosen Atmung. Die Sauerstoffübertragung wird nicht durch
Kohlendioxyd und Blausäure gehemmt. Soweit gehen die Arbeiten von
Warburg und Christian.
Ellinger und Koschara wie Kuhn, György und Wagner-
Jauregg sind zu dem gleichen gelben Farbstoff, wie man ihn aus dem
Oxydationsferment erhält, gekommen.
Mit der fast gleichzeitig erfolgten Herstellung krystallisierter Prä-
parate ?” durch Ellinger und Koschara einerseits und Kuhn, György
und Wagner-Jauregg andererseits ist die Forschung in schneller Ent-
wicklung, die Konstitution des Lactoflavin ist fast völlig aufgeklärt. Die
bis jetzt isolierten Lyochrome Lactoflavin, Ovoflavin, Lactoflavin d
sind sich sehr ähnlich, ebenso gilt dies für ein Hepaflavin genanntes
Präparat aus Leber (s. später) und vielleicht auch für Uroflavin, wäh-
rend es noch nicht feststeht, ob Lactoflavin a—e Individuen sind und
ob Toxoflavin zu der Klasse der Lyochrome gehört.
Die Lyochrome finden sich weitverbreitet in Pflanzen und in Tieren.
Mit Rücksicht auf die Identität von Lactoflavin mit Vitamin B, können
ı Blyth: J. chem. Soc. Lond. 35, 530 (1879). — ? Bleyer, Kallmann:
Biochem. Z. 155, 54 (1925). — 3 Banga, Szent-Györgyi: Biochem. Z. 246,
203 (1932). — * Warburg, Christian: Naturwiss. 20, 688, 980 (1932); Biochem.
2.254, 438 (1932); 257, 492 (1933); 258, 496 (1933); 260, 499 (1933); 263, 228
(1933); 266, 377 (1933) (zusammenfassende Darstellung); vgl. auch Franz. Pat.
765687 (Schering-Kahlbaum A.G.). — 5 Diese Beobachtung deckt sich mit den
späteren Angaben von Kuhn, György und Wagner-Jauregg über den Abbau
des Lactoflavin durch alkalische Photolyse (s. später). — ® Kuhn u. Rudy [Ber.
dtsch. chem. Ges. 67, 892 (1934), und zwar S. 895] haben die Verbindung C,H, ,0;N,
von Warburg und Christian nicht erhalten können. Sie glauben, daß die
Verbindung ein Gemisch einer von Kuhn und Mitarbeitern isolierten Carbon-
säure (s.später) und einem Nebenprodukt (Alloxazin) sei.—”Ellinger, Koschara:
Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 315, 808, 1411 (1933). — Kuhn, György, Wagner-
Jauregg: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 317, 576, 1034 (1933). — Kuhn, Wagner-
Jauregg: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 1577 (1933). — Kuhn, Rudy, Wagner-
Jauregg: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 1950 (1933); vgl. auch György, Kuhn,
Wagner-Jauregg: Naturwiss. 21, 560 (1933); Klin. Wschr. 12, 1241 (1933); die
Literatur der einzelnen Flavine ist bei den Farbstoffen selbst aufgeführt.
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