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a Rare rs
214 Heterocyclische Verbindungen.
die früheren Angaben über Vitamin B,-Gehalt! herangezogen werden.
Es scheint, daß die Lyochrome dadurch ausgezeichnet sind, daß sie
von den auf Vitamin B, angewiesenen Tieren nicht synthetisch auf-
gebaut werden können. Die in höheren Tieren gefundenen Flavine
entstammen der Pflanzennahrung. Sie können aber anscheinend von
Hefen und Bakterien synthetisiert * werden. Die folgenden Tabellen
geben Auskunft über das Vorkommen ® in verschiedenen Bakterien, in
Säften, Obst ?, Gemüsen und tierischen Organismen.
Bei den Werten der Tabellen 1
Tabelle 1°, und 2 ist zu berücksichtigen, daß
Flavin prokg die Kochsäfte oder Auszüge, welche
kn. die Flavine enthalten, bestrahlt
wurden und dadurch die Flavine
Essigbakterien . . . . - 15 in die chloroformlöslichen Lumi-
En u nase flavine verwandelt wurden. Die
BSCKOLNEIO Tees ME
Milohnichafesmentl. . 115 Chloroformauszüge wurden dann
colorimetrisch bestimmt. Eine Feh-
lerquelle könnte darin liegen, daß
die Flavine auch bei Belichtung in alkalischer Lösung Derivate geben
könnten, welche nicht chloroformlöslich sind. Die Tabelle 3 (S.215) ist auf
Tabelle 2°.
Buttersäurebakterien . . 136
Flavin pro kg | Flavin pro kg
Trockensub- | Trockensub-
stanz in mg | stanz in mg
11 Weißwein... ... 0,125 11 helles Bier | 0,29
11 Apfelsinensaft . . . - 0,089 l1kg Tannenhonig . e | 1,06
1 kg Hagebutten (frisch) . 0,069 1kg Hefe (trocken) . . .| 18,0
1kg Aprikosen (getrocknet) 0,57 11 Molke (Kuhmilch) . .| 0,45
lkg Tomatenmark .. . 0,71 1 kg Eieralbumin (trocken)| 14,1
1 kg Karotten (frisch) . . 0,20 lkg Rindsleber (frisch) . 15,9
lkg Spinat® (frisch) . . 0,57 11 Menschenharn? ... 0,075
ikg Kartolleln... ... +... 0,075 |
Schätzungen durch unmittelbare Fluorescenzmessung gestützt, hier
können andere fluorescierende Stoffe Flavine vortäuschen , allerdings
sind die lipoidlöslichen Stoffe entfernt worden.
Die Flavine kommen teils in freier Form vor z. B. in der Kuhmilch
und den Netzhäuten der Fische®, teils als gelbes Oxydationsferment von
1 Aykroyd, Roscoe: Biochemie. J. 23, 483 (1929). — Aykroyd: Biochemic.
J. 24, 1479 (1930). — Chick, Copping: Biochemie. J. 24, 1764 (1930). — Roscoe:
Biochemic. J. 24, 1754 (1930); 25, 1205, 2050 (1931). — György, Kuhn, Wagner-
Jauregg: Z. physiol. Chem. 223, 21, 27, 236, 241 (1934). — 2 Warburg, Chri-
stian: Biochem. Z. 266, 377 (1933). — van Veen, Mertens: Rec. Trav. chim.
Pays-Bas 53, 257, 398 (1934). — ® Z.B. in Hagebutten: Kuhn, Grundmann:
Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 341 (1934) oder aus Löwenzahnblüten: Karrer, Schöpp:
Helvet. chim. Acta 17, 771 (1934); Isolierung aus Grünmalz: Karrer, Schöpp:
Helvet. chim. Acta 17, 1013 (1934). — Vgl. hierzu Stern: Nature (Lond.) 123,
178 (1934). — * Warburg, Christian: Biochem. Z. 266, 377 (1933). — ° Kalt-
schmitt nach Wagner-Jauregg: Angewandte Chem. 47, 318 (1934). — Kuhn,
Wagner-Jauregg, Kaltschmitt: Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 1452 (1934).
6 Nachweis und Bestimmung: H. v. Euler, Adler, Schlötzer: Z. physiol. Chem.
226, 88 (1934). — ” Wagner-Jauregg, Wollschitt: Naturwiss. 22, 107 (1934).
Das Urochrom, dem der normale Harn seine Farbe verdankt, gehört sicherlich nicht
zur Gruppe der Flavine. — ® v. Euler, Adler: Z. physiol. Chem. 228, 1 (1934).