Lyochrome. | 219
Andererseits wurde gezeigt, daß die photochemische Zersetzung!
von: (D)
CH,—CH(OH)—CH(OH)—CH;(OH) CH,
| |
NN N NH NN
IF IF/SCO f EM co f N N/NC00
| ER | y
UNyı IH UNYN INH 6 NH
co N co N co
(D (II) (III)
in neutraler Lösung zu Alloxazin (II), in alkalischer zu 9-Methyliso-
alloxazin (III) neben Alloxazin führt, womit obige Formel an Sicher-
heit gewinnt.
Die Stammsubstanz? mit 2 Stickstoffatomen bestimmt das Reduk-
tionsvermögen. Die Angliederung? des alkalilabilen Ringsystem und die
weitere Angliederung der zuckerähnlichen Komponente ändern daran
fast gar nichts. Das die Gruppierung N-CO-NH-CO enthaltende Ring-
system ist für die Farbe allein ausschlaggebend ; die zuckerähnliche Seiten-
kette bedingt die Vitaminnatur, die Bindung an Protein verleiht dem
Farbstoff Fermentcharakter.
Die Reindarstellung* des Lactoflavin erfolgt, wie oben gesagt, über
die Schwermetallsalze.
Die biologische Bedeutung des Lactoflavin®, wie der Lyochrome
überhaupt, mag in ihrer Fähigkeit liegen, unter Übergang i in eine Leuko-
form von Donatoren Wasserstoff aufzunehmen und denselben unter
Reoxydation auf Acceptoren zu übertragen. Es ergibt sich die wichtige
Tatsache, daß dem Stoffwechsel Reduktionsmittel von deutlich ab-
geostuften immer negativerem Potentialbereich zur Verfügung stehen:
Ascorbinsäure- -Glutathion-Lactoflavin. Äußerlich kommt die Vitamin-
wirkung des Lactoflavin dadurch zum Ausdruck, daß es wie Flavin-
präparate überhaupt bei mit Vitamin B,-freier Kost ernährten Ratten
Wachstum® hervorruft. Die gleiche Wirkung hat das Acetat, sowie
Warburgs gelbes Oxydationsferment. Die quantitative Übereinstim-
mung der Wirkung von Lactoflavin, der Flavine aus Eiklar und Eigelb
sowie Leber ist festgestellt”. Das hochmolekular gebundene und nicht
dialysierbare Flavin (Flavinenzym) aus Leber und das Flavin aus Gras
hat analoge B,-Wirkung. Deutero-lactoflavin ist weniger wirkungsvoll,
Lumi-lactoflavin wirkungslos.
Lactoflavin ist also nach dem Stande der Erkenntnis eine Vorstufe
des gelben Warburgschen Oxydationsfermentes, das ein Flavin an Protein
1 Siehe Anm.5 S. 218. — ? Vgl. neben der unter Anm. 5, S. 218 zuerst genannten
Literaturstelle atöh die ältere Arbeit von Kuhn, Baer: Ber. dtsch. chem. Ges.
67, 898 (1934), wo die photochemische Zersetzung von 2- Tetra- oxybutyl-chinoxalin
beschrieben ist. Vgl. zur Konstitution weiter Kuhn, Rudy: Ber. dtsch. chem.
Ges. 67, 1125 (1924). — 3° Kuhn, Moruzzi: Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 1220
(1934). — Wagner-Jauregg, Rauen, Möller: Z. physiol. Chem 298, 273
(1934). — * Kuhn, György, Wagner-Jauregg: Ber. dtsch. chem. Ges.. 66,
1037 (19 33). — Kuhn, Rudy, Wagner-Jauregg: Ber. dtsch. chem. Ges. 66,
1054 (1 933). — 5 Wagner-Jauregg, Ruska: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 1298
(1933). — Vgl. hierzu H. v. Euler, Karrer, Adler: Ark. Kemi, Mineral. Geol.
SerieB 11 Nr 33 (1934). — ? H.v. Euler, Karrer, Adler, Malmberg: Helv.
chim. Acta 17 (1934).
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