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220 Heterocyclische Verbindungen.
gebunden darstellt und für den Zellstoffwechsel von allgemeiner Bedeu-
tung ist. Das Oxydationsferment wird offenbar aus dem mit der Nahrung
aufgenommenen Flavin aufgebaut.
Es kann bei anderen Flavinen mit folgenden Variationsmöglichkeiten
gerechnet werden:
l. Bei den am Benzolkern haftenden Methylgruppen.
2. Bei der zuckerähnlichen in ihrer Konstitution noch nicht endgültig
aufgeklärten Seitenkette.
Es trifft sich günstig, daß die 6—7-Stellung der Methylgruppen sich
erweisen läßt: Durch Einwirkung von 20%iger Natronlauge im Rohr
werden beide Heteroringe aufgespalten und es entstehen o-Diamine der
Benzolreihe. Das 1-2-Dimethyldiaminobenzol gibt nun von allen
isomeren Xylylen-o-diaminen allein mit Ferrichlorid eine grünblaue
Farbreaktion!, ebenso wie sein 5-methylsubstituiertes Derivat.
Auch Synthesen? sind in Angriff genommen: z.B.
en , NH,-CH,-[CH(OB)],-CH,OH H,0# RER
| 2 A Amin aus Pentose-oxi R N 7
HRCA NO, ee ir RE) H,CA NO, Red,
CH,-[CH(OH)],-CH,0H
|
| N N
H,C-/ \-NH-CH,-[CH(OH)],-CH,OH HO-C/\c0 HC W760
3 | 2 3 ap | wi 3 | | |
H,0- NH, .... 0-G NH H,C-A \ A NH
co N Co
Der Farbstoff aus 1-Arabinose besitzt etwa dieselbe Wachstums-
wirkung wie Lactoflavin. Die beiden Methylgruppen am Benzolrest
scheinen für die Wirkung notwendig zu sein.
Ovoflavin. Der Farbstoff ist das aus dem Eiklar isolierte Flavin,
orangene Nadeln vom Smp. 265° und der Zusammensetzung O,,H,,O4N,.
dessen Spektrum mit dem des Lactoflavin übereinstimmt. Das Tetra-
acetat schmilzt wie das Lactoflavin bei 242°, der Mischschmelzpunkt
zeigt keine Erniedrigung. Ovoflavin dürfte nach der gegenwärtig herr-
schenden Ansicht nicht ganz reines Lactoflavin sein.
Die Darstellung geschieht aus frisch geschlagenem Eiklar oder aus
käuflichem getrocknetem Eieralbumin mittels Methanolauszuges, Adsorp-
tion an Fullererde und Eluierung mit verdünntem Pyridin. Aus 30 kg
Eieralbumin — 10000 Eiern erhält man 30 mg dreimal umkrystallisiertes
Ovoflavin. Karrer* isolierte aus 1000 frischen Eiern ein Ovoflavin,
lange Nadeln vom Smp. 284° in einer Ausbeute von 15 mg.
Flavin aus Leber (früher Hepaflavin genannt). Der Farbstoff5 ist
das Flavin aus Leber, z. B. Pferdeleber C,,-H,,0,N,, braune Nadeln vom
Smp. 280°, vielleicht auch nur die prothetische Gruppe des natürlichen
" Kuhn, Wagner-Jauregg: Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 1770 (1934). —
° Kuhn, Weygand: Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 1939, 2084 (1934). — Vgl. auch
Kuhn, Weygand: Ber. dtsch. chem. Ges. 67, 1941 (1934) (dort Synthese des
6-7-Dimethyl-9-n-amyl-flavin). — ® Kuhn, György, Wagner-Jauregg: Ber.
dtsch. chem. Ges. 66, 377, 576 (1933). — * Karrer, Schöpp: Helvet. chim. Acta
17, 735 (1934). — 5 Karrer, Salomon: Helvet. chim. Acta 17, 419 (1934); vgl.
auch Stern: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 555 (1933).