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Azafrin. 53
Über den Abbau des Lycopin zu Norbixin! ist beim Lycopin schon
berichtet worden. Damit sind die Konstitutionsbeweise von Lycopin,
Crocetin und Bixin miteinander verknüpft.
Ein von Hasselt? beschriebenes Isobixin ist offenbar kein chemisches
Individuum, sondern im wesentlichen eine Mischung? von Bixin und
ß-Bixin. Bixin* kann unter physiologisch möglichen Bedingungen durch
Luft-Sauerstoff aus der Dihydroverbindung gewonnen werden.
Die Nomenklatur regelt sich jetzt wie unter Crocetin dargelegt:
ß-Bixin: trans-Form, Bixin I oder stabiles
Bixin: cis-Form, Bixin II oder labiles.
Der Farbstoff färbt Wolle, Baumwolle und Seide unmittelbar orange-
rot an und wird in der Baumwoll- und Seidenfärberei wie auch zum Färben
von Nahrungsmitteln benutzt. Die Färbungen sind säure-, seifen- und
chlorecht aber lichtunecht.
Zur Darstellung wird am besten sog. pate de rocou® verwandt.
Azafrin. In den Wurzeln und Stengelstücken einer Scrophulariacee
Escobedia scabrifolia und linearis, die im trophischen Amerika von Peru
bis Mexiko vorkommt, befindet sich das Azafrin?, welches unter dem
Namen Azafran oder Azafranillo zum Färben von Fetten benutzt wird.
Schon Liebermann hat eine Ähnlichkeit mit Bixin vermutet.
Azafrin® hat die Zusammensetzung Cy,H3s0,°, bildet orangerote
Prismen vom Smp. 212— 214°, [a] — —75,50 (Alkohol) und hat die
Absorptionsbanden 476—445,5—419 mu (Schwefelkohlenstoff). Es zeich-
net sich durch sehr schöne Farbreaktionen mit Mineralsäuren aus.
Azafrin ist eine Carbonsäure, die zwei weiter vorhandenen Sauerstoff-
atome gehören Hydroxylgruppen an (Zerewitinoff-Bestimmung) und
zwar tertiären, weil die Acylierung unter Bedingungen, welche bei Xan-
thophyll als wirksam erkannt sind, nicht gelingt. Die Hydrierung zeigt
7 Doppelbindungen an, welche unter Berücksichtigung des Absorptions-
spektrum untereinander und mit der Carbonylgruppe in Konjugation
stehen. Als thermische Abbauprodukte wurden erkannt: Toluol, m-Xylol
und m-Toluylsäure. Daraus kann entnommen werden, daß eine zu
der Carboxylgruppe ö-ständige Methylgruppe, wie sie auf Grund der
ursprünglichen Formel angenommen war, ausgeschlossen ist und daß die
Methylgruppe zur Carboxylgruppe wie bei Bixin y-ständigist, Die Summen
i Kuhn, Grundmann: Ber. dtsch. chem. Ges. 65, 1880 (1932). — ?® van
Hasselt: Rec. Trav. chim. Pays-Bas 30, 1 (1911). — Karrer, Helfenstein,
Widmer, van Itallie: Helvet. chim. Acta 12, 741 (1929). — Kuhn, Winter-
stein: Ber. dtsch. chem. Ges. 65, 1873 (1932). — °® Karrer, Takahashi:
Helvet. chim. Acta 16, 287 (1933). — * Kuhn, Drumm: Ber. dtsch. chem. Ges.
65, 1458 (1932). — Kuhn, Drumm, Hoffer, Möller: Ber. dtsch. chem. Ges. 65,
1785 (1932). — ® Kuhn, Winterstein: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 209 (1933). —
Karrer, Takahashi: Helvet. chim. Acta 16, 287 (1933). — ® Kuhn, Winter-
stein: Ber. dtsch. chem. Ges. 65, 1873 (1933), und zwar S. 1877. — ? Ältere
Arbeiten: Lieber mann: Ber. dtsch. chem. Ges. 44, 850 (1911). — Liebermann,
Schiller: Ber. dtsch. chem. Ges. 46, 1973 (1913). — Mühle: Ber. dtsch. chem.
Ges. 48, 1653 (1915). — ® Kuhn, Winterstein, Roth: Ber. dtsch. chem. Ges.
64, 333 (1931); 65, 1873 (1932). — Kuhn, Deutsch: Ber. dtsch. chem. Ges. 66,
883 (1933). — ° Die Diskussion und Ablehnung der älteren Formeln bei Kuhn,
Deutsch: Ber. dtsch. chem. Ges. 66, 883 (1933).