Full text: Natürliche organische Farbstoffe (2. Band)

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84 Isocyclische Verbindungen. 
Dagegen wenden Cahn und Simonsen! ein, daß diese Formeln 
nicht allen Tatsachen gerecht werden, z. B. weil bei der Spaltung mit 
Borax keine Arabinose, sondern Methanol entstehe. Sie kommen daher 
auf die Formel von Tilden C,,H,s0, zurück und formulieren Aloin 
wie folgt (1). 
  
OH 
Br Bi de 
en un | GENE NOTE 
WM Ö C(OH)—CH, | a > 
oo on NN 
OH \cH; | Ü 
RR RR SE een —) 
(D (II) 
Bei der Bildung von Arabinose würde dann das Molekül an den 
punktierten Stellen auseinanderbrechen. Den Aufbau des Barbaloin 
könnte man sich aus einem Mol einer Hexose und zwei Isoprenresten 
denken (IJ). 
Rosenthaler? lehnt diese Formel ab. 
Zur Gewinnung von Aloin® wird Kap-, Aganda-, Jafferabad- oder 
Socotra-Aloe mit Methanol ausgezogen. 
ß-Barbaloin? ist in den Mutterlaugen des Barbaloin enthalten und 
soll ein Stereoisomeres sein. 
Isobarbaloin wurde bisher als das 9-Anthranol-glucosid angesprochen ; 
durch die Aufstellung der Cahn-Simonsenschen Formel ist eine 
Nachprüfung erforderlich. 
Nataloin ist aus der Aloe von Natal gewonnen, nach Leger? ein 
Gemenge von Nataloin und Homonataloin. Er hat für Nataloin die 
Formel: 
OÖ 
I 
Boney. N-CH,0CH, 
HO | 10--0H,-1CH(0H)],—CHO 
ER N Se A 
und für Homonataloin die Formel: 
OÖ 
I 
HOH,C—H,0—/ Y\ =-CH,0CH, 
HO— X -0--CH,-ICH(OH))—CHO 
| 
0 
o angegeben, die beide aus den oben ange- 
I führten Gründen der Nachprüfung be- 
  
  
erY N—CH,0CH, dürfen. Mit Natriumperoxyd soll Methyl- 
HO—\ \,\\  0H nataloe-emodin, ein 2-Methoxymethyl-3-6- 
ei. dioxyanthrachinon (orangerote Nadeln vom 
0 d) Smp. 238°) (I) entstehen. 
ı Cahn, Simonsen: J. chem. Soc. Lond. 1932, 2573. — * Rosenthaler: 
Pharm. Acta Helvet. 9, 9 (1934). — ? Leger: Ann. Chim. (9) 6, 318 (1916). — 
Klein: Handbuch der Pflanzenanalyse, III, 2, S. 992 (Rosenthaler: Anthracen 
glueoside). — * Leger: Ann. Chim. (9) 6, 318 (1917); (9) 8, 265 (1918).
	        
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