Full text: Die Technische Mechanik im Hochbau ([Textband])

  
  
  
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Sämmtliche am Punkte D wirkende Spannungen, die im 
Gleichgewicht sind, müssen ein geschlossenes Kräftepolygon 
ergeben, wie aus der Nebenfigur ersichtlich ist. 
Bspl. 3. Der englische Dachstuhl (Fig. 215), für Spann- 
weiten bis ca. 20 mt brauchbar. 
Der vorliegende Dachstuhl dient zur Ueberdeckung eines 
mit einem Spiegelgewölbe versehenen 'grösseren Saales. An 
den Knotenpunkten E, G, J, N ist die Deckenconstruction 
angehangen und hat also jeder dieser Punkte auch eine 
Knotenpunktsbelastung e, g, i und n. In die Belastung des 
Punktes C ist noch das Gewicht des an ihm aufgehangenen 
Kronleuchters einzurechnen. 
Sämmtliche Belastungen ausser den Kräften a und b 
werden zur Resultante R vereinigt und dieselbe in die beiden 
gleichgerichteten Stützendrücke zerlegt. Die Bestimmung der 
Spannungen ist folgende: 
Knotenpunkt A: Aus Rı bestimme 1 und 2. 
Knotenpunkt D: ,„ 1 und d bestimme 3 und 5. 
Knotenpunkt E: ,„ 2, 3 und e bestimme 4 und 6. 
Knotenpunkt F: (Fig. 216.) Aus 4, 5, f, + e, — e bestimme 7 und 8. 
In diesem Kräftepolygon sind die Kräfte + e und — e 
mit eingeschlossen, die gar nicht am Knotenpunkt F mit 
wirken; der Uebersichtlichkeit des Kräfteplanes halber wurden 
sie mitgenommen, da sich ja zudem ihre Wirkung aufhebt. 
Knotenpunkt @: Aus 6, 7 und g bestimme 9 und 10. 
Knotenpunkt C: 8,9, 0%, +g und — g bestimme 11 und 12. 
Knotenpunkt J: 10, 11, i bestimme 13 und 14. 
Knotenpunkt L: 12, 13, 1, +i, —i bestimme 15 und 16. 
Knotenpunkt N: ,„ 14, 16, n bestimme 17 und 18. 
Als Probe muss dann Spannung 19 im Kräfteplan die 
Richtung des zugehörigen Sparrens haben. 
Bspl. 4. Der zusammengesetzte Polonceaudachstuhl (Fig. 
217), für Spannweiten bis 25 mt brauchbar. 
Berechnung der Belastung, Knotenpunktsbelastungen, 
Ermittelung der Resultante R und der Auflagerreactionen, 
unter Annahme, dass das rechte nur lothrechten Druck aus- 
halten kann, wie in Bspl. 1. Die Bestimmung der inneren 
Kräfte ist folgende: 
Knotenpunkt A: Rı wird zerlegt in 1 und 2. 
Knotenpunkt D: Aus 1 und d bestimme 3 und 4. 
Knotenpunkt E: Aus 2 und 3 bestimme 5 und 6. 
Knotenpunkt F: (Fig. 218.) Hier sind 4, 5 und f bekannte, 7, 8 und 9 
unbekannte Kräfte und sind diese, da ihre Zahl grösser als 
zwei ist, nicht direct zu bestimmen, sondern die Kräfte der 
Punkte H und J müssen gemeinschaftlich betrachtet werden. 
Im Punkte H ist bekannt h, unbekannt 8, 12 und 11. Da 
8 und 12 in gleicher Richtung wirken, kann ihr Einfluss auf 
H dargestellt werden als Kraft (8—12); dann hat man in H 
nur noch zwei unbekannte Kräfte 11 und (8—12), welche aus 
H durch Parallelenziehen gefunden werden. Aus dem dadurch 
bekannt werdenden 11 bestimme man für J die Kräfte 9 und 
(13—10). Nachdem so 9 gefunden ist, vereinige man es für 
den Punkt F mit f, 4 und 5 zur Resultante « und zerlege 
diese in 7 und 8. Die am Punkte F wirkenden Kräfte f, 4,
	        
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