Full text: Neue Englische Bibliothek von Gewerbskünsten (2. Theil)

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Schreibefünfte. 11 
dadurch nicht nur die mit der Feder gemachte Schrift, fon 
dern auch 2 oder mehrere Abdrücke von dem geſchwärzten 
Papier. | 
Erſaßmíttel der Kopirmaſchiúen. 
Man lôst in der gewöhnlichen Schreibtinte ein Stück- 
hen Zucer auf, ein Quentchen auf 2 Loth; man befeuchtet das 
Köpirpapier und legt es zwiſchen weiches Makulaturpapier, 
um Die überflüßige Feuchtigkeit wegzunehmen ; hierauf wird 
das angefeuchtete Papier über die Schrift gelegt, beide zwi» 
ſchen weiches Papier gebracht, und mit einer Walze ein paars 
mal darüber gefahren, 
Eine Schrift zu fopiten, 
Man nehme ein Städ, ungeleimtes Papier, genau von 
der Grdße desjenigen, von welchem ein Abdruck gemacht wers 
den ſoll, und befeuchte e8 mit Waſſer oder mit der nachher be- 
ſchriebenen Feuchtigkeit, bringe es zwiſchen 2 Bogen dickes, ins 
geleimtes Papier, un die überflüffige Feuchtigkeit hinwegzufchafs 
fen, lege es auf die abzudrucende Schrift und bringe ein 
Stüd reines Schreibpapier darüber. Die auf einander geleg 
ten Papiere bringe man in eine Walzenpreſſe und preſſe ſie 
wie bei dem Abdrucken der Kupferſtiche. Es wird hierauf auf 
beiden Seiten des angefeuchteten düunen Papiers ein Abdruck 
erſcheinen auf der. einen Seite verkehrt, auf der andern 
Seite in der natürlichen Lage. 
Bereitung der Kopirflüſſigkeit. 
Man nehme 2 Pfd. deſtillirten Weineſſig, ldſe darin 2 
Loth Borarfäure auf, werfe hierauf 8 Roth weißgebrannte und 
zuvor ſorgfältig von dem braunen Ueberzug gereiuigte Auſter- 
ſchalen hinein, fhüttle die Mifhung 24 Stunden lang 
haufig, laffe ihr Zeit, ſih zu ſetzen, und gieße die Élare 
Flüſſigkeit dur< ein ungeleimres Papier in ein alajernes 
Gefäß, bringe hierauf 4 Loth gute Aleppo - Galläpfel geſto- 
ßen hinein, ſtelle ſie 24 Stunden laug an einen warmen Ort, 
und fchüttle fie öfters um, filtrire fie hierauf noch einmal 
dur ein ungeleimtes Papier, fee nachher ein Quart Bier- 
maß deſtillirtes Waſſer hinzu, laffe es 24 Stunden ſtehen, 
und filtrire e8 noch einmal, wenn e8 einen Bodenfaß zeigt, 
was gewöhnlich der Fall iſt. ! 
Eine Schrift, welhe von Blinden geleſen werden kann. 
Man ſchreibt ohne Tinte mit einem eiſernen Griffel 
auf ein ſtarkes Papier, die damit gemachten Buchſtaben er- 
ſcheinen auf der andern Seite erhaben und können von Blin- 
den geleſen werden, indem ſie mit dem Finger darüber fahren, 
wenn ſie ſich die leicht zu erlangende Fertigkeit verſchaffen, die 
Buchſtaben verkehrt zu denken, 
 
	        
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