Full text: Neue Englische Bibliothek von Gewerbskünsten (2. Theil)

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Eiſen - und Stahlkänſte. 345 
Folgendes ſind vorzügliche Zemente: 1) 1 Theil Kohlen 
pulver mit X Theil Holzaſche gut vermiſcht ; 2) 2 Theile grob 
gepülverte Holzkohle, 1 Theil Knochen, Horn, Haare oder 
Leder, die man in verſchloſſenen Gefäßen ſ{<warz brennt 
und púlvert , und 2 Theil Holzaſche. 
Auf dieſes Zement legt man die Stäbe und umgibt fie 
von allen Seiten damit, ‘verkittet das Gefäß ſorgfältig und 
fest e8 8 bis 10 Stunden lang einer Rothglühhiße aus, wor- 
auf ſich das Eiſen in Stahl verwandeln wird, : 
Man bereitet den Stahl aus dem Stangeneiſen durch 
Schmelzung, indem man nämlich eine Stange in geſchmols- 
zenes Eiſen tgucht und einige Zeit darin läßt, wodurch ſie 
ſich in guten Stahl verwandelt. 
Alles Eiſen , welches bei \{<nellem Ablöſchen in kaltem 
Waſſer härter wird, heißt Stahl, dasjenige, welches da- 
durch bei der geringſten Hitze die größte Härte annimmt, 
und während und nah dem Härten die größte Stärke bes 
fist, wird als der beſte Stahl angeſehen. 
Verbeſſertes Verfahren beim Härten des Stahls. 
Die zum Schneiden beſtimmten Stahlarbeiten werden 
beinahe ohne Ausnahme vom Ambos weg gehärtet , d. h. 
man hârtet ſie ſogleih nah dem Schmieden ohne weitere 
Vorbereitung, und diefes Verfahren iſt ſo ſehr zur Gewohn- 
heit geworden „ daß die fchlimmen Folgen davon ber Beobe 
achtung entgangen find, Dad Schmieden namlich erzeugt 
eine Art Rinde oder Haut auf der Oberfläche der ganzen 
Klinge, welche noch dazu nicht überall gleich did iſt, Diele hins 
dert an manchen Orten faſt die ganze Wirkung des Ablöfchens 
bei dem Härten, Daher erhält anch beinahe jedes Raſirmeſz 
ſer einen anderen Grad dex Härtung, Daher rühren die ſos 
genannten Wolfen darauf, oder Stellen, welche einen ans 
deren Grad der Politur annehmen als die ganze DOberfläs 
che. Diefem Uebelftande kann man ſehr leicht dadurd) ab: 
helfen, daß man das Meſſer nah dem Verarbeiten auf 
dem Arobos abſchleift, ehe man es hârret. Dieſes Verfahs 
ven gewährt nicht nur den Vortheil, daß das Meſſer überall 
gleich ſtark gehärtet wird, ſondern au , daß man dabei eine 
geringere Kite nöôthig hat, und der geringſte Hißes- 
grad iſt bei der Hartung des Stahls immer 
der befte, — Rhodes’ Essay on the manufacture of 
a Razor, 
Engliſcher Gußſtah[l, 
Die befte Art des Stahls oder der engliſche Gußſtahl, 
wird fo bereitet, daB man gemeinen Stehl in kleine Stù 
 
	        
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