Full text: Neue Englische Bibliothek von Gewerbskünsten (2. Theil)

  
  
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Kitt und Mörtel. 349 
Zum Anmachen, welches auf dem Boden oder în ei- 
nem Troge geſchieht, nimmt man auf 605 Pfund der Mis 
{hung 5 Gallonen (20 Quart) Pflanzendl, z. B, Leindl, 
Nußgdl oder Mohndl. Man macht es wie den Mörtel 
an, und knetet es durh Treten, bis es ousſiehr wie ans 
gefeuchteter Sand, Man muß es aber no< an demſelbea 
Tage verwenden , ſonſt wird es hart und feſt. 
Um nun mit dDiefem Mörtel Steine an Gebäuden nachos 
zuahmen, muß man ſie auf ihrer Oberfläche mit Del bes 
fireichen und“ ihn nun einen Zoll di> oder nah Beſchafs 
fenheit der Umſiände noch di>er auftragen. Soll der Stein 
ein Geſimſe vorſiellen, ſo muß man den Mörtel erſt ein 
wenig hart werden laſſen und ihm dann mit einem Lineal 
und einer Schiene von Stahl die verlangte Geſialt gebn, 
ft die Grundlage, worauf man den Mörtel ſtreichen will, 
von einem Stoffe, welcher die Feuchtigkeit nicht ſo ſtark 
in fich zieht als Ziegel und Backſteine, z+ B, von Holz, 
Blei , Zinn oder Eiſen, fo darf man viel weniger Keindl 
zum Anmachen des Mörtels nehmen, 
Eſtrich oder Mörtel zu Fußböden, 
Man macht ſolche Fußböden gewöhnlich) aus Lehm, 
bisweilen auch, befonderd bei Malztennen, aus Kalk, Flußs 
ſand und Hammerſchlag, Jn einfachen Landwohnungen 
macht man ſie auf folgende Art: Man miſcht 2 Theile 
Kalk, 1 Theil gut geſiebte Steinkohlenaſche mit etwas 
Thon, beneßt dieſes ſtark mit Waſſer, legt es auf einen 
Haufén, beneßt es nah 8 bis 10 Tagen wieder und nah 
2 bis 4 Tagen nochmals, bis es glait, nochgiebig und 
zähe wird, Nun .trägt man es auf den Boden in einer 
Die von 24 bis 3 Zollen, und ebnet es mit der Kelle. 
Dabei iſ es gut, wenn die Witterung recht warm iſt. 
Soll ein folder Fußboden ſchöner ausſehen, ſo nimmt man 
Kalk von Bruchſteinen (rag - stones), macht ihn mit Eis 
weiß an und trägt ihn 4 Zoll dick darüber, ehe die untere 
zu Zagetrocenift, Neibt man einen gut gemachten und volls 
fommen außgetrod'neten Eſtrich dieſer Art mit ein wenig 
Del, fo wird er fo glänzend ald Metall oder Glas. Jn 
vornehmeren Häufern nimmt man unter einen ſolchen Eſirich 
Stud oder gemahlenen pariſer Gips, 
M örtel zu Kanälen. 
Geſiebte Eiſenfele „<4 1 Theil. 
Kieſelerde . . ¿e 3 Theile. 
Thonerde mit Eiſenoxy 2.2: Abe 
Seftoßene Backſteine . : A 4 Theile, 
Gebrannten Kalk R a SPN 
 
	        
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