Full text: Neue Englische Bibliothek von Gewerbskünsten (2. Theil)

  
   
    
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Gerberei und Lederbehandlung. 363 
wurzel und 3 Loth bengaliſcher Katechuerde. Die Salläpfelze, 
werden fein zerſtoßen , eine Zeitlang mit Waſſer gekocht, 
nach dem Erkalten die Häute hineingebracht, während der 
erſten Z Tage lang darin gelaſſen, dann täglih 2, 3 und 
mehrmals umgearbeitet und zuleßzt 25 Tage lang ruhig ges 
laſſen, worauf ſie lohgar ſeyn werden, — Bei dleſer Berfahs 
rungsart erſpart man 50 Prozent an Geld und wenigſtens 
2 Monate an Zeit. 
Verbeſſerung beim Gerben, 
Der Stamm, die Wurzeln, Aeſte, Zweige und Bläts 
ter der Eiche, ſie mag ſhon zum Baume herangewachſen 
oder erſt Unterholz ſeyn, beſißen ſo viel gerbende Kraft, 
daß man ſie mit Vortheil anwenden kann , wenn man Späs 
ne oder Sägeſpäne daraus macht, dieſe mit Waſſer abs 
Tocht und dann folgendermaßen verfährt + 
Gerben der Kalbfelle oder anderer dünnen Häute. 
Man bringt einen Zentner dieſer Späne mit ungefähr 
60 Gallonen (240 Quart) Waſſer ín einen Keſſel, kocht fie 
auf 35 bis 40 Gallonen (140 bis 160 Quart) ein und läßt das 
Waſſer davon abläufen. Nun kocht man dieſelben Späne 
nochmals mít 40 Gallonen (160 Quart) Waſſer auf unges 
fähr 25 Gallonen (100 Quart) ein. Der zweite Abſud dient 
als die erſtere ſ<wächere Lohbrühe, wenn die Felle vom 
Schabebaum kommen, und erſt ſpäter werden ſie in den ers 
fien gebracht. 
Starke Häute zu gerben, 
1 Zentner der obigen Späne, $ Zentner Sägeſpäne 
von Eichenholz in möglichſt friſchem Zuſtande, X Zentner 
Wurzeln; in $0 Gallonen (320 Quart) Waſſer auf zo bis 
60 Gallonen (200 bis 240 Quart) eingekocht und den Rüds 
ſtand wieder mit 60 Gallonen (240 Quart) Waſſer auf 39 
bis 35 Ballonen (120 bis 110 Quart), Uebrigens verfährt 
man wie zuvor , nur bleiben die Häute länger in der Brühe. 
Nach dieſer Vorbereitung der Felle und Häute ſezt man 9 
viele Lohbrühe zu dem Abkochen , als zur Vollendung des 
Gerbens nöthig iſ. Uebrigens kann man auch die obigen 
Verhältniſſe abändern , weil ſich nah dem Alter und der 
Größe des Baumes, ſo wie wegen anderer Umſtände, die 
Stärke des Abſudes nicht gleich bleibt. 
Eine andere Verbeſſerung des Gerbens. 
Sobald die Häute oder die Felle abgehaart ſind, lege 
man ſie in Waſſer und fleifche oder aaſe ſie ab, dann les 
ge man ſie wieder in Waſſer und nehme das ſogenannte 
 
	        
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