Full text: Neue Englische Bibliothek von Gewerbskünsten (2. Theil)

  
  
  
  
Thierifche Dele und Fette. 377 
Oel aus Traubenkernen. 
Sen Ftalien bereitet man ein nüßliches Del aus den 
Sraubenfernen, welche man aus den Treſtern dadurch abs 
ſcheidet , daß man dieſe in einem Gefäße voll Waſſer mit den 
Händen hiu und her bewegt , bis die Kerne als das Schwes 
rere zu Boden gefallen ſind. Sie werden hierauf an der 
Souneoder fonft möglichft Ichnell getrocnet, auf einer Mühle 
wie der Hanf: und Nübiamen gemahlen, und geben kalt 
geſchlagen ein Oel, welches man kaum von dem gewöhnli» 
chen Olivendl unterſcheiden kann, Der Rückſtand, mit heis 
ßem Waſſer abgebrüht, gibt wieder ein Oel, das zwar nicht 
fo verzúglich iſ, aber g7nz gut, ohne üblen Geruch und 
mit ſehr wenigem Rauch in der Lampe brennt. Aus den 
Abrällen beim Beſchneiden der Weinſtöcke kann man einen 
vortreffüichen Eſſig, und unter Zuſaß von Zucker, auch 
Wein bereiten, *) 
  
Thieriſche Oele und Fette 
Schweinsfett. 
Man erhält diefes, wie das Fett der übrigen Thiere, 
aus dem Spe>, welchen man fein zerhadt oder rollt, das 
mit die Zellen, worin ſich das Fett befindet, zerriſſen wer- 
den, worauf man das Fett im Waſſerbad oder ſonſt einex 
mäßigen Wärme heraus\{hmelzt, und noh warm durchſeißt. 
Einige kochen es mit Waſſer heraus, aber ein ſo bereitetes 
Fett wird viel leichter ranzig. 
Kalbsfuß ſt oder Schafsfoßöl. 
Man kocht die Fúße, Eingeweide 2c. im Waſſer aus 3 
und erhält ſo ein rauhes, ſehr erweihendes Oel, welches man 
oſt dazu anwendet, um das Leder weich zu machen, 
Reinigung dieſes Oels, 
Man bringt ein Quart davon mít einem Quart Rofenwaſs 
“{paſſer in ein Gefäß, und erhißt es, bis das Kalbfußödl 
ſchmilzt und ſih mit dem Roſenwaſſer vermiſcht, rührt es 
  
*) Man vergl. Binder zuverläſſige Anweiſung zur Berei 
tung des Traubenkernöls. Stuttg, 17876 
D Y. d,- U, 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.