Full text: Motorzugförderung auf Schienen

   
  
24 Fahrwiderstände. 
Rad und Schiene, Stoßwiderstand durch Schienenstöße und Unebenheiten 
der Gleise. 
. Luftwiderstand. 
. Steigungswiderstand. 
. Krümmungswiderstand. 
. Beschleunigungswiderstand. 
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a) Fahrwiderstand in der Waagerechten. 
Der unter und 2 angeführte Lauf- und Luftwiderstand werden zweck- 
mäßigerweise zum Fahrwiderstand in der geraden Ebene oder 
Waagerechten zusammengezogen, da er dem Widerstand bei gleich- 
mäßiger Fahrt auf gerader ebener Strecke entspricht. 
1. Verlauf der Widerstandskurven. 
Diesen Widerstandskurven ist ein annähernd parabelförmiger Verlauf 
gemeinsam, dem entweder eine zweigliedrige Formel 
w=k, + k,.V?kgjt 
oder eine dreigliedrige 
vw—=k t+%,.V/ +k,.V? kgit 
zugrunde gelegt wird. Mit dem quadratischen Glied wird dabei vorzugs- 
weise der Luftwiderstand erfaßt, doch sind Untersuchungen veröffent- 
licht,! die für das Anwachsen des Luftwiderstandes eine geringere Potenz 
als 2 annehmen, wenn die Oberflächenreibung einen Einfluß hat. So hat 
schon Froude im Jahre 1872 als Potenz 1,825! und Aspinall für eine 
englische Bahn 5/,? angegeben. Bei der dreigliedrigen Formel, die schon 
einmal aufgegeben wurde, scheint dem nicht genau quadratisch an- 
steigenden Wert des Luftwiderstandes Rechnung getragen, sie wird aber 
derzeit noch wenig verwendet. 
Die Festwerte k werden nach den Versuchsergebnissen mathematisch 
ermittelt, doch ist festzuhalten, daß k, nicht für den ersten Anfahrbereich 
gilt, obwohl er nach den Formeln für V = 0 übrig bleibt. Nach neueren 
russischen Versuchen beginnt der Fahrwiderstand unter etwa 8 km/h 
wieder zu steigen, doch fehlen ausreichende Unterlagen über die Größe 
des Anstieges, da die Untersuchungen von Glinski aus dem Jahre 1912? 
einer Überprüfung bedürfen. Es besteht jedenfalls ein Zusammenhang 
mit der Stillstandszeit, und zwar derart, daß bei Gleitlagern während 
eines kleinen Zeitraumes ein wesentlicher Anstieg unterbleibt, was mit 
1 Vogelpohl: Die physikalische Natur der Bewegungswiderstände von 
Eisenbahnfahrzeugen. Z. V.D.I. 1935, H. 28. 
2 Aspinall: I.E.K.V. 1903, 8. 188. 
3 Glinski: Der Bewegungswiderstand von Eisenbahnfahrzeugen zu Be- 
ginn des. Anfahrens. Z. V.D.I. 1912, H.51. 
     
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
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