I. LANDWIRTHSCHAFTLICHE AUSSTELLUNG.
A. Betheiligung der Schweiz.
Die schweizerische Landwirthschaft war leider auf der Wiener
Weltausstellung schwach vertreten. — Die Ausstellung von Rindvieh,
die der Schweiz am meisten Aussicht auf Auszeichnung und Förderung
des Handels mit den Erzeugnissen der Viehzucht eröffnet hätte, wurde
gar nicht beschickt und die Ausstellung von landwirthschaftlichen Ma-
schinen, Geräthschaften und Produkten nicht gemeinschaftlich organisirt.
1. Viehausstellung.
Für die Beschickung der Viehausstellung waren alle Einleitungen
getroffen und unsere besten Viehzüchter zeigten grosse Lust, den Wett-
kampf mit den deutschen, holländischen, österreichischen ete. Kollegen
aufzunehmen; die Furcht vor dem grossen Risiko, das der in der Gegend
von Wien ausgebrochenen Rinderpest wegen drohte und die geringe
Aussicht, das ausgestellte Vieh dort zu guten Preisen verkaufen zu
können, veranlassten aber das Aufgeben des Planes. Unzweifelhaft haben
wir volle Ursache, zu bedauern, die Viehausstellung nicht beschickt zu
haben, weil einerseits die Gefahr nicht so gross war, wie sie schien
und anderseits durch das Nichtvertretensein der in der Schweiz selbst
erzogenen Racenthiere Veranlassung z
des Schweizervieh’s gegeben wurde.
vorhanden,
u einer ungünstigen Beurtheilung
Es ist indessen begründete Hoffnung
dass das ungünstige, von auswärts erzogenen Thieren schwei-
zerischer Abstammung abgeleitete Urtheil durch den guten Eindruck,
den die schweizerische Viehausstellung in Weinfelden auf den in Frage
stehenden Berichterstatter und andere Besucher derselben machte, modi-
fizirt worden sei und auch öffentlich berichtigt werde.
Zur Zeit der Ankunft des Berichterstatters in Wien war die Vieh-
ausstellung bereits geschlossen, es geht ihm daher jedes eigene Urtheil
über die Bedeutung und den Erfolg derselben ab.