49 Prof. El. Landolt in Zürich.
Ganzen oder in einzelnen beliebigen Richtungen möglichst vollständig
repräsentiren und namentlich auch die Vorzüge der Forstorganisation,
die geistige Thätigkeit und Regsamkeit des Forstpersonals und den Er-
folg der Wirthschaft zur Geltung zu bringen geeignet wäre. Wer nicht
so weit gehen will, beschränkt seine Betheiligung an Ausstellungen zweck-
mässiger auf lokale oder Landesausstellungen, oder darf doch, wenn er
sich bei einer unbeschränkten Konkurrenz betheiligen will, nicht auf
Auszeichnungen erster Klasse rechnen. Eine Schattenseite der in ange-
deuteter Weise veranstalteten Ausstellungen würde allerdings darin
bestehen, dass sie verhältnissmässig wenige, die Aufmerksamkeit des
grösseren Theiles der Ausstellungsbesucher fesselnde Schaustücke ent-
halten würde, ihr innerer Gehalt würde aber die Sachverständigen dafür
entschädigen. Ueber dieses würden die Schaustücke doch nicht aus-
bleiben, weil die Aussteller aus der Nähe des Ausstellungsortes einerseits
und diejenigen, welche für ihre rohen und halb verarbeiteten Forst-
produkte vortheilhafte Absatzquellen suchen, anderseits, die Sorge für
Herbeischaffung dieser gerne übernehmen würden und auch vollständig
dazu berechtigt wären.
Ohne auf die Frage, ob die Ausstellungsgegenstände einer Welt-
ausstellung einfach nach Ländern oder unter Berücksichtigung des Er-
zeugungsortes nach, den verschiedenen Zweigen menschlicher Thätigkeit
geordnet werden sollen, näher einzutreten, halten wir endlich dafür, dass
es unzweckmässig sei, die Erzeugnisse des Bergbaues, der Landwirth-
schaft und der Forstwirthschaft mit denjenigen der Industrie im strengeren
Sinne des Wortes zu mengen und würden daher einer gesönderten Aus-
stellung der rohen Bodenprodukte, und der mit der Erzeugung und
Gewinnung derselben in unmittelbarem Zusammenhange stehenden Geräth-
schaften und Maschinen, der Unterrichtsmittel, statistischen Zusammen-
stellungen etc. den Vorzug geben. Man würde damit den Besuchern der
Ausstellungen, von denen die Mehrzahl sich zwar wohl eine Uebersicht
über die Erzeugnisse menschlicher Thätigkeit im Allgemeinen verschaffen,
vorzugsweise aber doch einzelne Zweige derselben studiren will, einen
grossen Dienst leisten, den Preisgerichten die Lösung ihrer schwierigen
und undankbaren Aufgabe erleichtern und denjenigen, welche Spezial-
studien in irgend einer Richtung machen wollen, das Material für die-
selben so bieten, dass dessen Benutzung mit keinen grossen Schwierig-
keiten verbunden wäre. — Die Beurtheilung der Gesammtleistung ganzer
Länder würde durch eine derartige Trennung ihrer Ausstellungsobjekte
nicht erheblich erschwert, weil diese nie in massgebender Weise der
Anschauung eines Einzelnen entspringen kann, sondern sich unter allen
Umständen auf das Urtheil von Sachverständigen verschiedener Rich-
tungen stützen muss.
Die forstliche Ausstellung in Wien gab endlich nicht nur zu all-
gemeinen Betrachtungen Veranlassung, sondern sie bot auch Gelegenheit
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