Full text: Nahrungs- und Genussmittel als Erzeugnisse der Industrie (Heft 3 = Gruppe 4)

  
    
   
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
    
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
49 Adolf Ott in Bern 
Traubenzucker, Glyzerin u. s. w. bei grosser Billigkeit, so rein dargestellt 
werden, dass sie zu manchen Zwecken füglich statt ihren kostspieligern, 
früher allgemein benützten Substitute Anwendung finden können. Spe- 
ziell signalisirt sich jener Fortschritt in Deutschland und Oesterreich. 
Seit dem Kriege von 1860 hat namentlich die Chokoladefabrikation in 
Deutschland festen ‚Fuss gefasst und es dürfte von dorther schweizeri- 
schen Produzenten auch die meiste Konkurrenz drohen. 
Die geographische Reihenfolge einhaltend, wie sie in der Ausstel- 
lung zur Anwendung kam, haben wir in England als Novität eine Mi- 
schung von kondensirter Milch mit Chokolade in Töpfen von J. S. Fry 
& Sons in London zu verzeichnen. Dieselbe gestattet uns, jederzeit vor- 
zügliche Chokolade mit Milch zu bereiten, indem man nur einen Thee- 
löffel voll in eine Tasse kochenden Wassers einzurühren braucht. Spa- 
nien, die europäische Heimath der Chokolade, stellte wenig aus. Erwäh- 
nung mag verdienen, dass daselbst die Chokolade, wie auch der Wein, 
mit verschiedenen Gewürzen, z. B. Zimmt, versetzt wird. 
In der portugiesischen Abtheilung waren Leal, Costa & Gomp. 
die bedeutendsten; nach ihrer Angabe beschäftigen sie in ihrem Etablisse- 
ment, worin nebst Chokolade vorzüglich eingemachte Früchte erzeugt 
werden, 160 Arbeiter. Hauptexport nach Afrika. Die Niederlande zählte 
unter acht Theilnehmern an dieser Sektion sieben Chokolade-Aussteller. 
Frankreich hatte in Ganditen Unbedeutendes, dafür aber schöne 
Chokoladen ausgestellt. In der Grösse der Produktion wird bekanntlich 
Menier in Paris von Niemanden übertroffen. Seine jährliche Produktion 
in Chokolade soll 4'/s Mill. Kilo betragen, in seinen Fabriken in Paris 
beschäftigt er 500 Arbeiter; ausserdem besitzt er in dem nach ihm be- 
nannten Thal an den Ufern des Sees von Nicaragua in Gentral-Amerika 
Pflanzungen mit 35,000 Gacaobäumen und eine eigene Zuckerfabrik. Das 
Thal produzirt ausser Cacaobohnen noch Zucker, Indigo und Kautschuk. 
Erwähnung verdient jedoch, dass die Jury die Chokolade von Dettwilleı 
& Lelen vorzüglicher als die Menier’sche fand. Als neu seien die aus 
feingemahlenem Zucker und Kaffe mit oder ohne Zuthat von Gacaobutter 
bestehenden Tabletten von Doyen in Reims hervorgehoben, welche wie 
die Chokolade ‚verwendet werden. 
Die Schweiz zählte sieben Aussteller, wovon fünf prämirt wurden, 
nämlich mit der Fortschritts-Medaille: Philipp Suchard in Neuenburg; 
mit Verdienst-Medaillen: J. Klaus in Locle und J. Kottmann in Solo- 
thurn, und mit Anerkennungs-Diplomen: H. Goll in Lausanne und Peter- 
CGailler & Comp. in Vivis. Die Fabrik von Suchard anbetreffend, so 
wurde dieselbe nach einer uns vorliegenden Broschüre in Serrieres 1826 
von Suchard Vater gegründet. Erst mit Herstellung der Eisenbahnen 
und nach Abschluss der verschiedenen Handelsverträge konnte eine be- 
deutende Entwickelung der Fabrik erfolgen. 1861 kam zu den bereits 
bestehenden zwei Fabrikseebäuden noch ein dritter Bau und zu den 
            
     
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